Den Lichtschein Gottes zulassen
Weihnachtliche Pilgerreise nach Israel mit Bischof Schwarz - Reisetagebuch von Sonntag-Redakteurin Ingeborg Jakl - 05
Mit einem festliche Hochamt in St. Stephan in Jerusalem endete die Pilgerreise ins Heilige Land.
Es waren emotionale Momente, die sich in der Dominikanerkirche St. Stephan an diesem ersten Weihnachtstag in Jerusalem abspielten. Hier war die Kärntner Pilgergruppe zum feierlichen Hochamt mit Diözesanbischof Alois Schwarz zusammengekommen. Gleichzeitig aber war dies auch der Ort, an dem es hieß: Abschied nehmen, Abschied nehmen von einer Pilgerreise, die vorab für keinen der Teilnehmer so richtig einzuordnen war.
Denn niemand hatte bisher die Christmette auf den Hirtenfeldern erlebt. Es war eine Feier, die nicht nur vom ORF live aus Bethlehem übertragen wurde, sondern auch eine Feier, die die Gemeinschaft unter den Pilgern ganz besonders stärkte. In einem solchen Umfang, dass der Obmann des 8-Gsongs, Hans Kerndle, mit Tränen in den Augen auch im Namen seines Chores dankte, bei dieser außergewöhnlichen Reise „dabei sein zu dürfen“. „Es war uns eine Ehre, diese Pilgerreise ins Heilige Land begleiten zu können“, sprach er und wischte sich verstohlen die Tränen aus den Augenwinkeln. Eine Geste, die von den Gläubigen nur zu gut verstanden wurde.
Das Licht weitertragen
Wie hatte es Bischof Schwarz zuvor in seiner überaus persönlich gehaltenen Predigt betont: „Sie alle haben den Lichtschein Gottes zugelassen.“ Und weiter: „Ich bin begeistert, dass sie alle das Licht in der Heiligen Nacht weitergegeben haben. Dass sie das Licht der Herrlichkeit hereingelassen haben,das berühre ihn, den Bischof, ganz besonders.
Alle würden von diesem Gottesdienst in Bethlehem zehren, nicht nur heute, sondern für lange Zeit. Denn wer dort, vor Ort, wo alles einst geschah, wo Gott Mensch geworden ist, verweilt, habe erkannt, dass die Wahrheit des Glaubens ein Gesicht habe, im Kind von Bethlehem.
„Seien Sie Lichtträger“, appellierte er, „damit das Jubeln zum Lobpreis einer weihnachtlichen Festzeit wird“.
Nächstes Jahr in Jerusalem
Wenn Kopf und Herz von Eindrücken übervoll sind, dann braucht die Seele Zeit, das alles zu verarbeiten. Die Eindrücke, die Stimmungen, die erlebte Gemeinschaft. Bei den Gottesdiensten, bei den Besuchen der heiligen Stätten. Das alles zu begreifen bedarf einiger Zeit. Zeit, die getragen wird von Berichten an die Familienmitglieder und die Freunde. Sie alle sollen teilhaben an den Erlebnissen.
„Nehmen sie das Kind in der Krippe mit nach Hause“, verabschiedete Bischof Schwarz die Pilgerschar. Danach ging es - auch wenn der Ausdruck vielstrapaziert klingt - mit einem weinenden und einem lachenden Auge Richtung Flughafen Ben Gurion nach Tel Aviv. Unterwegs gab es Gelegenheit, noch einmal einen ganz speziellen Blick auf das israelische Parlament Knesset zu werfen.
Mit „nächstes Jahr in Jerusalem“, verabschiedete Reiseleiter Cfir die Pilgergruppe, nicht, ohne sich vorher auch zu vergewissern, dass alle mit ihrem Gepäck durch den Sicherheitscheck waren. „Shalom“, erklang es lautstark zurück. Während die Sondermaschine mit Bischof Alois Schwarz Richtung Klagenfurt abhob, ging es für einen Teil der Pilger via Wien nach Klagenfurt. Für alle aber gilt: „Das Erlebte im Herzen bewahren.“
Blitzlichter
Gleich zwei „Christkindel“ gab es zu feiern: Helga Strasser und Gertrude Schmölzer! Glückwünsche von alle Mitreisenden und ein Ständchen gab es mitten in Jerusalem und im Flugzeug auf dem Rückflug. Edwin Johann Lutz holte seine Mundharmonika heraus und spielte Weihnachtslieder.
Georg Oliva, Kärntner, und derzeit am Golan stationiert, verabschiedete sich am Flughafen in Tel Aviv von seiner Mutter Gerhild und den Mitreisenden. Für ihn, der sich der Pilgerreise in Israel angeschlossen hatte, beginnt nun wieder der Alltag im Camp.
Fazit der Teilnehmer: Ein unvergessliches Erlebnis. Nicht nur die Reise ins Heilige Land, sondern ganz besonders die Christmette auf dem Hirtenfeld in Bethlehem. Ein besonderer Dank geht auch an das Team von Moser Reisen Linz: Es war perfekt! „Danke, dass wir dabei sein konnten“, konterte Fritz Moser. Auch für ihn und seine Familie war es eine Premiere: Die Feier auf dem Hirtenfeld.