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“Gebet um 7”
„Vesper“ – „Ich bin da‘ ist der Name Gottes“ (vgl. Ex 3,14)
Eine Vesper ist das Abendlob der Kirche, das vor allem von Priestern und Ordensleuten täglich gebetet wird. Das II. Vatikanische Konzil hat daran erinnert, dass das Stundengebet „Stimme der Kirche, des ganzen mystischen Leibes [ist]“ (SC 99) und folgert daher: „Die Seelsorger sollen darum bemüht sein, daß die Haupthoren, besonders die Vesper an Sonntagen und höheren Festen,
in der Kirche gemeinsam gefeiert werden“ (SC 100).
Die Vesper hat einen fixen Ablauf, was sie von einem Abendlob unterscheidet. Sie beginnt mit einem Hymnus, der auch durch ein anderes Kirchenlied ersetzt werden kann. Sodann werden zwei Psalmen gebetet oder idealerweise gesungen, woraufhin ein Gesang aus dem Neuen Testament, das so genannte Canticum folgt. Auf das Canticum folgt die Kurzlesung, das Responsorium (Antwort auf die Kurzlesung) und eine Predigt. Die Lesung kann in Feiern mit der Gemeinde auch ausgetauscht werden. Dem Lobgesang Mariens („Magnificat“) kommt eine zentrale Bedeutung in der Vesperliturgie zu. Es folgen Fürbitten, Vater unser, Schlussgebet und Segensbitte. Nach der Segensbitte kann ein Marienlied („Marianische Antiphon“) folgen. Anstatt der Fürbitten könnte auch eine Stille sein, in der jede(r) in Stille seine Anliegen vor Gott bringen kann. Man könnte die Menschen auch einladen, nach vorne zu kommen, Weihrauch auf die heißen Kohlen zu legen und die Symbolik deuten: Wie der Weihrauch aufsteigt und zu Wohlgeruch wird, so steigen auch unsere Fürbitten zu Gott empor und werden zu Wohlgeruch.