Internationale Sommertagung des KAVÖ
Europa – im geistigen Umbruch und in politischer Neuordnung
Europas christlich-humanitäre Verantwortung
Die Epochenschwelle zum 21. Jahrhundert war gekennzeichnet von Zuversicht in eine befriedete und friedliche Zukunft. Heute sind viele Hoffnungen zerschlagen. Wir blicken in eine Zukunft mit neu aktivierten ideologischen Strömungen und vorher nicht geahnten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Herausforderungen und politischen Neuordnungen. Migration, Klimaveränderung, Energiekrisen, Gentechnik, bioethische Fragen und KI sind nicht nur Schlagworte, sondern drängende Probleme, die nur in weltweiter Solidarität und Kooperation gelöst werden können.
Bei allen diesen neuen Herausforderungen bleibt hintergründig die Frage, ob Europa noch eine Seele hat. Jaques Delors, ehemaliger Präsident der EU, sagt: „Eine Organisation ohne Seele ist tot. Ein geeintes Europa braucht eine Seele.“
Hat das Christentum, das in seiner bisherigen Geschichte Europa länger und stärker geprägt hat als alle anderen Religionen, seine formende und gestaltende Kraft verloren? Deshalb sind die christliche Ökumene und auch der interreligiöse Dialog mit den anderen Weltreligionen dringende Postulate.
Der Aggressionskrieg gegen die Ukraine im Herzen Europas und die Prolongierung vieler weiterer kriegerischer Auseinandersetzungen im vorderen Orient, in Asien und Afrika dämpfen die Hoffnung auf eine weltweite Solidarität in Frieden und Gerechtigkeit unter den Völkern Europas und in der ganzen Welt. Welchen Platz nimmt Europa in diesem neuen Kräftelabyrinth ein? Ist sich Europa seiner historischen Hypothek und seiner geschichtlichen Verantwortung bewusst?
Veranstalter: KAV Österreich, KAV Kärnten, Bildungshaus Sodalitas