Südosteuropa - Geschichte einer Region

Zwischen Kreuz und Halbmond – Geschichte Südosteuropas vom osmanischen Reich bis zum 20. Jahrhundert

Dienstag 18:30 - 20:30
Referent/innen: Mag. Maximilian Fritz (KursleiterIn / Vodja tečaja)
Veranstalter: Sodalitas Tainach
Fachbereich: Gesellschaft / Družba

Die „Grenzen“ Südosteuropas sind gar nicht so einfach zu ziehen, schließlich hat der Begriff, der vom deutschen Albanienforscher Johann Georg von Hahn (1811–1869) erstmals verwendet wurde, immer wieder Veränderungen erfahren, was die topographische Ausdehnung betrifft. Eine gängige Einteilung bezeichnet die Staaten, die auf der Balkanhalbinsel zuzüglich des Pannonischen Beckens und des transkarpatischen Raumes liegen, als südosteuropäische Länder. Grob gesagt: die Staaten (rund um und) südlich einer gedachten Linie zwischen Triest und Odessa.



Die Region Südosteuropa ist aber weitaus mehr als die Frage nach den zugehörigen Staaten – sie war und ist ein Schmelztiegel der Kulturen und Völker. In ihr trafen und treffen die Wurzeln zusammen, die die europäische Kultur(geschichte) nähren: Christentum, Judentum und Islam, Hellenismus und römisches Reich, lateinischer Westen und orthodoxer Osten. Eine spannende Region mit einer spannenden Geschichte, die an drei Abenden nacherzählt werden soll.



1. Abend: Dienstag, 24. September 2024,

um 18.30 Uhr



Von den ersten Siedlungen bis zum Spätmittelalter



Thraker und Dorer, hellenische Stämme und Makedonier, Römer, Slawen, Magyaren und noch viele mehr. Südosteuropa war seit der Antike ein Durchzugsgebiet und eine Brücke zwischen Europa und Kleinasien. Vor allem mit der Völkerwanderung kam es in Südosteuropa zur Landnahme neuer Einwanderer und zu einer Umgestaltung der ethnografischen Karte der Region.



2. Abend: Dienstag, 1. Oktober 2024, um 18.30 Uhr



Zwischen Kreuz und Halbmond –

Geschichte Südosteuropas vom

osmanischen Reich bis zum

20. Jahrhundert



Mit dem Ende des oströmischen Reiches durch die Eroberung von Konstantinopel gerät Südosteuropa unter den Einfluss der Osmanen. Teile des heutigen Ungarn und Kroatien werden zur „Militärgrenze“, an der sich Christentum und Islam gegenüberstehen. Ab dem 18. Jahrhundert verlieren religiöse „Kreuzzugs-Motive“ aber an Bedeutung– dafür entwickeln die Völker Südosteuropas im 19. Jahrhundert ein „Nationalbewusstsein“. Das Osmanische Reich hat zu diesem Zeitpunkt schon lange seinen Höhepunkt überschritten – es wird bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zum „alten Mann am Bosporus“.



3. Abend: Dienstag, 8. Oktober 2024, um 18.30 Uhr



„Das Pulverfass Balkan“– vom ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart



Die Schüsse von Sarajevo lösen den Ersten Weltkrieg aus. Das alte Europa geht 1918 unter, doch die neuen Staaten haben nicht lange Bestand. Nach dem Horror des Zweiten Weltkriegs verschwinden die meisten Staaten Südosteuropas hinter einem „eisernen Vorhang“. Als dieser korrodiert und schließlich von 1989 weg zerbricht, ist die Transformation in der Region alles andere als konfliktfrei.