„Kirchleintragen“ in Bad Eisenkappel
Am 2. Februar, feiert die Katholische Kirche das Fest „Darstellung des Herrn“, im Volksmund besser bekannt unter dem Namen „Maria Lichtmess“.
An diesem Tag werden traditionell die Kerzen gesegnet, die im Laufe des Jahres in der Kirche und in den Familien Verwendung finden. Am 3. Februar, ist der Gedenktag des heiligen Blasius, an dem der Blasiussegen erteilt wird.
Darstellung des Herrn
Das Fest der „Darstellung des Herrn“ erinnert daran, dass Jesus entsprechend der jüdischen Tradition von den Eltern zum Tempel gebracht und dort durch ein Opfer, nämlich ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben, „ausgelöst“ werden musste, da in der israelitischen Überlieferung jeder männliche Erstgeborene als „Eigentum Gottes“ galt (vgl. Lk 2, 22 - 40).
Das Fest entwickelte sich in Jerusalem am Ende des 4. Jahrhunderts, als mit der Grabeskirche und dem Einsetzen des Pilgerstroms die Feier der historischen Ereignisse aus dem Leben Jesu immer mehr ausgestaltet wurde, und wurde 40 Tage nach Weihnachten „mit gleicher Freude wie Ostern“, wie es in einem Bericht aus dieser Zeit heißt, gefeiert. Erst später wurden Kerzensegnung und Lichterprozession üblich, wodurch sich der Name „Maria Lichtmess“ einbürgerte. Mit der Liturgiereform 1969 ist der marianische Akzent des Festes in den Hintergrund getreten, um die „Darstellung des Herrn“ im Tempel wieder stärker zu betonen.
Der Brauch der Segnung der Lichtmesskerzen ist seit dem 10. Jahrhundert bekannt. Die brennenden Kerzen am „Maria Lichtmess“-Tag sind demnach ein Symbol für Jesus als „Licht der Völker“ und „Licht der Welt“. Im Volksglauben besitzen die „Lichtmess-Kerzen“ eine besondere Fürbittkraft. Sie werden daher bei besonderen Anlässen angezündet und gelten als Symbol der Fürbitte um Gottes Hilfe und Segen.
Maria Lichtmess galt früher als Ende der Weihnachtszeit und Frühlingsbeginn und ist auch heute noch mit zahlreichen Wetterregeln verbunden. Es war auch der Beginn des ländlichen Arbeitsjahres, ein Los- und Zinstag für Bauern und Tag des Dienstbotenwechsels.
„Ante pante populore“ – Der Brauch des „Kirchleintragens“ in Bad Eisenkappel
Der alte Brauch des „Kirchleintragens“ in Bad Eisenkappel im Vellachtal wird bereits traditionell am Abend des 1. Februar gepflegt. Die Prozession, bei der kleine, mit Kerzen erleuchtete und an langen Stöcken befestigte Kirchen mitgetragen werden, startet um 18 Uhr bei der Wallfahrtskirche Maria Dorn und führt über die Pfarrkirche, wo Pfarrer Leopold Zunder eine Andacht hält, zu den Ufern der Vellach.
Während der Prozession sagen die Versammelten die zwei Verse „Ante pante populore, Kocla vrate cvilijore“ auf. Die fortwährenden Wiederholungen klingen dabei wie ein Litaneigesang. Der verstümmelte lateinische Vers entwickelte sich aus dem lateinischen „ante faciem omnium populorum“ („Vor dem Angesicht aller Völker“), dem zur Lichtmessliturgie gehörigen Lobgesang des Simeon. Zu dem slowenischen Vers soll es der Legende nach folgendermaßen gekommen sein: Es fiel auf, dass das Haustor beim Kocelj quietschte, als die Prozession vorbeikam. Um den Hausbesitzer zu ärgern, soll jemand den letzten Vers hinzugefügt haben, der bis heute erhalten geblieben ist. Übersetzt würde das etwa so klingen: Ante pante populore, beim Kocl quietschen die Tore. An der Brücke über die Vellach hält die Prozession an, die Kirchlein werden von den Stäben genommen und vorsichtig ins Wasser gelassen. Der Überlieferung zufolge hat die Prozession ihren Ursprung in Unwettern und Überschwemmungen im Spätmittelalter, als die Vellach über die Ufer trat und das Tal überschwemmte. Erst als die verzweifelten Bewohner des Ortes Eisenkappel eine von ihnen beleuchtete Miniaturkirche in den reißenden Fluss gaben, soll das Hochwasser zurückgegangen sein.
Blasiussegen am 3. Februar
Das Fest des heiligen Märtyrerbischofs Blasius wird am 3. Februar gefeiert. Der „Blasiussegen“ wird mit zwei gesegneten Kerzen, die in Form des Andreaskreuzes vor Gesicht und Hals gehalten werden, heute meist schon nach den Gottesdiensten an Maria Lichtmess gespendet. Mit den Segensworten wird um „Fürsprache des heiligen Blasius“ und „Schutz vor Halskrankheiten und allem Bösen“ gebeten. Blasius wurde im Osten seit dem 6. Jahrhundert verehrt. Seit dem 14. Jahrhundert wird Blasius den 14 Nothelfern zugerechnet. Der Legende nach soll der 316 durch Enthauptung getötete Blasius, der vor seinem Bischofsamt Arzt gewesen sein soll, einem Kind, das an einer verschluckten Fischgräte zu ersticken drohte, durch seinen Segen geholfen haben.
Text: (Pressestelle der Diözese Gurk)