Gemeinsam auf dem Weg zur Firmung
Modelle der Firmvorbereitung in der Diözese Gurk
Firmvorbereitung ist kein Religionsunterricht. Es geht darum, junge Menschen auf ihrem Lebens- und Glaubensweg zu begleiten.
Wozu Firmung?
Diese Frage stellen sich sowohl die Jugendlichen als auch die FirmbegleiterInnen vor der Firmung. Die Antwort bietet die Firmtheologie in einer Vielfalt, die den Glauben widerspiegelt.
So ist die Firmung der bewusste Entschluss der Jugendlichen zu einem (Glaubens-)Leben mit Gott. Bei der Taufe haben die Eltern die Entscheidung getroffen, nun können die Jugendlichen selbst JA zu Gott und dem Glauben sagen. Mit der Firmung wird die Taufe vollendet, durch die Firmung (firmare = stärken) soll der Sakramentsempfänger mit Hilfe des Heiligen Geistes bestärkt werden, den eigenen Glauben zu bezeugen.
Zugleich sollen die Jugendlichen ihre Pfarre und die vielen Menschen, die in dieser Kirche mitarbeiten, kennenlernen. Kirche ist mehr als nur ein Gebäude, Kirche lebt von der Gemeinschaft der Pfarrgemeinde, von Sozialaktionen (Sternsingen, Pfarrcaritas …) und den Begegnungen bei verschiedenen Veranstaltungen in der Pfarre.
Weitere Informationen zu Firmtheologie und Geschichtliches finden Sie auf https://www.katholische-jugend.at/firmung/wissen/
Die FirmkandidatInnen sollen in Zukunft die Pfarren, die Dekanate, die Diözesen mitgestalten und mit Hilfe des Heiligen Geistes soll ihnen das auch gelingen. Um dieses hoch gesteckte Ziel zu erreichen, gibt es verschiedene Wege.
Modelle der Firmvorbereitung
Bei der Auswahl des Firmmodelles ist auf die zeitlichen Ressourcen, den Mitarbeiterpool und das Ziel der Firmvorbereitung zu achten. Wesentlich ist der Blick auf die Jugendlichen, die in meine Pfarre kommen. Welches Bild möchte ich ihnen von meiner Pfarre vermitteln, was sollen sie nach der Firmvorbereitung konkret mitnehmen? Einige Modelle sind hier angeführt, wobei es immer wieder Mischformen oder ganz spezifische Modelle gibt.
Regelmäßige Gruppenstunden
Die FirmkandidatInnen treffen sich in 8-10 Mal in regelmäßigen Abständen (jede Woche, alle 14 Tage…) in der Pfarre und arbeiten gemeinsam an einem Thema. Durch die fixe (Klein-) Gruppe (höchstens 10 Personen) entsteht bald Vertrauen zueinander, um auch intensiv über den Glauben sprechen zu können. Wenn die Gruppe bei der Firmvorbereitung vertraut ist, besteht auch eine höhere Chance, dass sich diese zu einer Jugendgruppe entwickeln kann. Eine große Herausforderung dabei ist, dass man auch (ehrenamtliche) FirmbegleiterInnen finden muss, die sich regelmäßig die Zeit nehmen können (im Gegensatz zu punktuellen Firmvorbereitungsmodellen).
Projektbezogene Firmvorbereitung
Die FirmkandidatInnen haben die Möglichkeit, aus vier Kernbereichen der Pfarre Projekte, an denen sie teilnehmen wollen, auszuwählen. Bereiche können sein: Soziales (z. B. Besuch im Altersheim, Teilnahme an der Sternsingeraktion…), Pfarrliches (Austeilen des Pfarrblattes, Mithilfe beim Pfarrcafé…), Liturgisches (Mitgestaltung von Gottesdiensten, Krippenandacht…) und Gemeinschaftliches (Kegelabend, Spieleabend…).
Ein Vorteil dieses Modells ist, dass viele Pfarrmitglieder punktuell in die Firmvorbereitung eingebunden sind und dass sich die FirmkandidatInnen ihr Firmprogramm eigenverantwortlich selbst zusammenstellen können.
Weniger Augenmerk liegt hier auf der Gemeinschaftserfahrung, da die TeilnehmerInnen an den Projekten meist unterschiedlich sind. Im Gegensatz zu anderen Modellen haben die Firmverantwortlichen mehr organisatorischen Aufwand, da sie Projekte und TeilnehmerInnen koordinieren müssen.
Firmwochenenden
Die FirmkandidatInnen werden an zwei Intensivwochenenden auf das Sakrament der Firmung vorbereitet. Durch den längeren Aufenthalt wächst die Gruppe schnell zusammen und lernt sich gut kennen.
Die Themen können intensiv besprochen werden und dennoch gibt es genug Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten und gemeinschaftliche Erlebnisse. Dadurch werden der Gruppencharakter und die Beziehungen untereinander gestärkt. Der Zeitaufwand für die Wochenenden ist zwar sehr groß, dafür aber nicht regelmäßig.
Ein Nachteil sind die Kosten, die durch die Übernachtung in Bildungshäusern entstehen. Wenn ein Jugendlicher ein Wochenende versäumt, ist sehr schwierig, dieses ohne großen Aufwand nachzuholen. Der Pfarrbezug ist nicht so stark gegeben, da es nur diese zwei Treffen außerhalb der Pfarre gibt. Dies müsste man durch zusätzliche Angebote ausbauen.
Pfarrübergreifende Firmvorbereitung
Diese Art der Firmvorbereitung ist vor allem für Pfarrverbände eine gute Gelegenheit, Ressourcen zu bündeln. Zu den regelmäßigen Gruppenstunden oder Projekten in der eigenen Pfarre kommen 4-6 pfarrübergreifende Einheiten zu einem speziellen Thema hinzu.
Durch MitarbeiterInnen aus verschiedenen Pfarren entsteht ein großes Vorbereitungsteam, das viele Projekte und Ideen gemeinsam umsetzen kann. Durch die Treffen und Projekte in der Heimatpfarre bleibt auch der Bezug zu dieser vorhanden. In den pfarrübergreifenden Einheiten können sowohl Talente als auch Ressourcen gebündelt werden. So gibt es in der einen Pfarre einen Jugendgottesdienst, in der anderen eine Weihnachtsgebetsnacht, … etc.
Firmpass
Beim Firmpass-Modell bekommen die FirmkandidatInnen die Möglichkeit, Punkte bei verschiedenen Angeboten zu sammeln. Wenn man eine bestimmte Punktezahl erreicht hat, wird man zur Firmung „zugelassen“. Ergänzend sollten auch regelmäßige Treffen angeboten werden, damit Glaubensthemen zur Firmung gut besprochen werden können (wäre auch in verpflichtenden Großgruppen möglich).
Es empfiehlt sich, für die Motivation der Jugendlichen etwas Spezielles anzubieten (Preise für den mit den meisten Punkten … etc.), damit sie auch nach Erreichen der Mindestpunktezahl noch an den Vorbereitungstreffen teilnehmen.
Schwierig wird es, wenn Jugendliche die Punktezahl bis zum Ende der Firmvorbereitung nicht erreichen. Wie geht man mit diesen Jugendlichen um? Was tun, wenn die Motivation um die vorgegebene Punkteanzahl zu erreichen, anscheinend nicht gegeben ist?
Weitere Informationen zu Firmmodellen, Aufbau von Gruppenstunden, Inhalte, rechtliche Informationen und vieles mehr finden Sie auf der Firmhomepage der Katholischen Jugend unter www.firmung.at
Firmbehelfe
Zur Unterstützung der Firmvorbereitung gibt es verschiedene Firmbehelfe. Hier eine kleine Auswahl:
- Stark fürs Leben – Firmbehelf der Katholischen Jugend Österreich (auch für Einsteiger geeignet)
MEHR INFO - Feuer und Flamme – Firmbehelf der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien (vor allem für langjähre FirmbegleiterInnen)
MEHR INFO - YOUCAT Firmkurs – aus der YOUCAT-Reihe
MEHR INFO - Stark, mich firmen lassen
MEHR INFO - Spurensuche –
(dieser Behelf ist leider nicht mehr erhältlich, aber in vielen Pfarren noch vorhanden)
Firmung in Kärnten
Gefirmt wird in Kärnten meist in dem Jahr, in dem der Firmling das 14. Lebensjahr vollendet. Es gibt aber in den Pfarren unterschiedliche Altersvorgaben.
Die Termine für die Firmungen werde Mitte Jänner auf der Diözesanwebsite www.kath-kirche-kaernten.at/firmung veröffentlicht. Zu den Firmungen, die in ca. 60 Kärntner Pfarrkirchen gefeiert werden, muss man sich unter www.kath-kirche-kaernten.at/firmanmeldung anmelden. Gibt es kein Platzkontingent mehr, kann der Termin nicht mehr reserviert werden.
Zur Firmung selbst ist die Firmkarte, die von der Pfarre ausgestellt wurde, mitzubringen.
Firmanstecker, die im Vorfeld verkauft werden, sind nicht für den Empfang der Firmung notwendig.
Firmpaten
Der Firmpate/in soll den jungen Menschen in seinem weiteren (Glaubens-) Leben begleiten und die Eltern bei der christlichen Erziehung unterstützen. Daher soll nicht das Firmgeschenk im Vordergrund stehen, sondern die Beziehung untereinander. Um Firmpate/in zu sein, muss man folgende Voraussetzungen erfüllen:
- mindestens 16 Jahre alt sein
- selbst gefirmt sein
- Angehöriger der römisch-katholischen Kirche sein
- nicht Vater oder Mutter des Firmlings sein
Angebote der jungenKirche Kärnten
Die jungeKirche Kärnten – Referat für Jugendpastoral - unterstützt die Firmvorbereitung in den Pfarren der Diözese Gurk mit folgenden Angeboten:
SpiriNight
Eine Nacht, die den Gaben des Heiligen Geistes gewidmet ist. Nach dem Eintreffen und dem Abendessen werden Stationen zu Frömmigkeit, Gottesfurcht, Stärke, Einsicht, Erkenntnis, Rat und Weisheit besucht. Um Mitternacht beschließt ein Gottesdienst den ersten Tag. Am zweiten Tag gibt es Informationen für Jugendliche, wie sie weiter in Kontakt mit der Katholischen Jugend und dem Glauben bleiben können.
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Jugendgottesdienste
In der Reihe „Oh my God…“ gibt es quer durch Kärnten Jugendgottesdienste mit dem Diözesanjugendseelsorger. Die heiligen Messen werden durch Lichttechnik, moderne Musik, jugendgerechte Predigt und so manch einer Überraschung aufgepeppt.
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FirmbegleiterInnentreffen
Es gibt die Möglichkeit für Pfarren, eine FirmbegleiterInnenschulung bzw. einfach ein Treffen in der Region durchzuführen. ReferentInnen der jungenKirche stellen neue Methoden vor, im Mittelpunkt steht aber der Austausch untereinander.
Unterstützung bei Firmwochenenden
Die jungeKirche unterstützt Pfarren bei der Planung und Durchführung von Firmwochenenden. Durch die langjährige Erfahrung der MitarbeiterInnen kann das Know-how weitergegeben werden.
Just one world
Gemeinsam mit der Dreikönigsaktion wird von der Katholischen Jugend die Internetseite www.justoneworld.at betreut, auf der verschiedene Möglichkeiten zum Erarbeiten von Themen zu einer gerechten Welt aufgezählt werden. Firmgruppen können sich ein spezielles Projekt aussuchen und für dieses mit Aktionen Geld sammeln.
Newsletter und Broadcastgruppe
Um über die Angebote der jungenKirchen immer aktuell informiert zu sein, gibt es die Möglichkeit des digitalen Newsletters und der WhatsApp Broadcastgruppe.
Zum Abonnieren dieser Dienste schicken Sie bitte Ihre Mailadresse an katholische.jugend@kath-kirche-kaernten.at bzw. eine Nachricht an 0676/8772-2461.