Die Feier der Kindersegnung

Die Feier der Kindersegnung wird im Prinzip vom Priester oder Diakon geleitet. Gemäß der „Rahmenordnung für Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen, Werktagen sowie zu besonderen Anlässen“ der Diözese Gurk vom 11. April 2002 kann der Pfarrvorsteher auch einen beauftragten Laien mit der Leitung der Feier betrauen. von Mag. Klaus Einspieler

Pfarrer Koschat segnet die Kinder. (© Foto: Pfarre Viktring)
Pfarrer Koschat segnet die Kinder. (© Foto: Pfarre Viktring)

Im vorliegenden Heft wird der Leiter bzw. die Leiterin Zelebrant (Abkürzung Z) genannt. Teile, die dem Priester oder Diakon vorbehalten sind, werden eigens ausgewiesen (Abkürzung P/D). Die Feier findet in der Pfarrkirche oder an einem geeigneten Ort statt (Kapelle, Pfarrsaal, Kindergarten, Schule). Man kann sich auch vor der Kirche oder an einem anderen geeigneten Ort (Bildstock) versammeln und in einer Prozession in die Kirche einziehen.

ERÖFFNUNG

Die Feier wird mit Gesang oder Musik eröffnet. Währenddessen ziehen der Zelebrant und die Assistenz ein. Die Gemeinde steht.

Geeignete Gesänge in Auswahl:

  •     GL 270: Kommt herbei, singt dem Herrn
  •     GL 282: Lobet und preiset, ihr Völker, den Herrn
  •     GL 504: O Herr, wir loben und preisen dich
  •     GL 505: Du hast uns, Herr, gerufen
  •     GL 519: Komm her, freu dich mit uns
  •     GL 06,1: Kommt, ihr Kinder
  •     GL 096: Dass du mich einstimmen lässt
  •     GL 097: Sing mit mir ein Halleluja

Weitere geeignete Gesänge siehe „Liederbuch Religion Grundschule“, „Liederbuch Religion“ und andere Liederbücher.


Dem Kreuzzeichen kann ein hinführendes Wort vorangehen:
Z        Wir beginnen unsere Feier mit dem Zeichen des Kreuzes: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Alle    Amen.

Der Priester oder Diakon grüßt die Gemeinde mit dem liturgischen Gruß:
P/D    Der Herr sei mit euch.
Alle    Und mit deinem Geiste.

Es folgt ein Wort der Einführung und eine Einladung zum Gebet:
   Beten heißt: Wir sprechen mit Gott. (Wir stehen nun auf.) Wir falten die Hände und werden still.
 

FEIER DES WORTES GOTTES

Bei der Auswahl der Bibelstellen können die beiden Bände des Lektionars für Gottesdienste mit Kindern eine wertvolle Hilfe sein. Sie bieten im Anhang auch Hinweise für Auslegung und Didaktik. Es werden nun einige Lesungen angeführt, in denen die Situation von Kindern im Mittelpunkt steht.

Schriftlesungen in Auswahl:

  • Ex 1,22-2,10: Die Kindheit des Mose, Lektionar für Gottesdienste mit Kindern, Bd. 2, Nr. 7 oder Mess-Lektionar, Jahreskreis 1, Dienstag der 15. Woche
  • 1 Sam 3,1-10.19: Gott spricht das erste Mal zu Samuel, Lektionar für Gottesdienste mit Kindern, Bd. 2, Nr. 52 oder Mess-Lektionar, Jahreskreis 1, Mittwoch der 1. Woche
  • 1 Sam 16,1-13: Samuel salbt David zum König, Mess-Lektionar, Jahreskreis 1, Dienstag der 2. Woche
  • 1 Kön 17,17-24: Elija erweckt den Sohn der Witwe in Sarepta, Mess-Lektionar, Lesejahr C, 10. Sonntag im Jahreskreis
  • 2 Kön 4,8-37: Elischa erweckt ein Kind von den Toten, Bibel oder 2 Kön 4,18b-21.32-37: Mess-Lektionar, Geprägte Zeiten,
  • Fastenzeit, 5. Woche – Messe zur Auswahl
  • Ps 8: Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob, Lektionar für Gottesdienste mit Kindern, Bd. 2, Nr. 1
  • Mt 9,18-26//Mk 5,21-43//Lk 8,40-56: Die Auferweckung der Tochter eines Synagogenvorstehers
  • Mt 9,18-26: Mess-Lektionar, Jahreskreis 1, Montag der 14. Woche
  • Mk 5,21-43: Mess-Lektionar, Jahreskreis 1, Dienstag der 4. Woche
  • Lk 8,40-56: Bibel
  • Mt 18,1-5//Mk 9,34-37//Lk 9,46-50: Wer ist der Größte?
  • Mt 18,1-5: Mess-Lektionar, Jahreskreis 1, Hl. Johannes Bosco (31.1.)
  • Mk 9,34-37: Mess-Lektionar, Jahreskreis 1, Hl. Angela Merici (27.1.)
  • Lk 9,46-50: Mess-Lektionar, Jahreskreis 2, Montag der 26. Woche
  • Mt 19,13-15//Mk 10,13-16//Lk 18,15-17: Jesus segnet die Kinder
  • Mt 19,13-15: Mess-Lektionar, Jahreskreis 2, Samstag der 19. Woche
  • Mk 10,13-16: Lektionar für Gottesdienste mit Kindern, Bd. 2, Nr. 24 oder Mess-Lektionar, Jahreskreis 1, Samstag der 7. Woche
  • Lk 18,15-17: Bibel
  • Mt 21,14-16: Der Jubel der Kinder beim Einzug Jesu in Jerusalem
  • Mt 17,14-20//Mk 9,14-29//Lk 9,37-43a
  • Jesus heilt einen besessenen Jungen
  • Mt 17,14-20: Mess-Lektionar, Jahreskreis 2, Samstag der 18. Woche
  • Mk 9,14-29: Lektionar für Gottesdienste mit Kindern, Bd. 2, Nr. 125 oder Mess-Lektionar, Jahreskreis 1, Montag der 7. Woche
  • Lk 9,37-43a: Lektionar für Gottesdienste mit Kindern, Bd. 1, Nr. 68 und Bd. 2, Nr. 77 oder Mess-Lektionar, Jahreskreis 2, Samstag der 19. Woche
  • Lk 2,41-51: Der zwölfjährige Jesus im Tempel, Lektionar für Gottesdienste mit Kindern, Bd. 1, Nr. 31 oder Mess-Lektionar, Jahreskreis 1, Unbeflecktes Herz Mariä
  • Joh 4,46-54: Die Heilung des Sohnes eines königlichen Beamten, Text: Bibel

Advent:

  • Lk 1,5-25: Die Verheißung der Geburt Johannes des Täufers, Mess-Lektionar, Geprägte Zeiten, 19. Dezember
  • Lk 1,26-38: Die Verheißung der Geburt Jesu, Lektionar für Gottesdienste mit Kindern, Bd. 1, Nr. 14 und Bd. 2, Nr. 129 oder Mess-Lektionar, Geprägte Zeiten, 20. Dezember
  • Lk 1,39-45: Der Besuch Marias bei Elisabet, Lektionar für Gottesdienste mit Kindern, Bd. 1, Nr. 15 oder Mess-Lektionar, Geprägte Zeiten, 21. Dezember
  • Lk 1,57-66: Die Geburt Johannes des Täufers und die Namensgebung, Mess-Lektionar, Geprägte Zeiten, 23. Dezember

Weihnachtszeit:

  • Mt 2,1-12: Die Huldigung der Sterndeuter, Lektionar für Gottesdienste mit Kindern, Bd. 1, Nr. 26 oder Mess-Lektionar A,B,C, Hochfest der Erscheinung des Herrn (6.1.)
  • Lk 2,1-21: Die Geburt Jesu, Lektionar für Gottesdienste mit Kindern, Bd. 1, Nr. 21-24 oder Mess-Lektionar, Geprägte Zeiten, Commune für Marienmessen, Nr. 6 und 7

Darstellung des Herrn:

  • Lk 2,22-33: Die Darstellung Jesu im Tempel, Lektionar für Gottesdienste mit Kindern, Bd. 1, Nr. 30 oder Mess-Lektionar, Geprägte Zeiten, 29. Dezember

Es empfiehlt sich, die Heilige Schrift auf einem Tisch oder Tuch mit einer brennenden Kerze bereitzustellen. Bei der Feier in der Kirche können Kinder vor dem Wortgottesdienst Kerzen entzünden und den Lektor bzw. die Lektorin mit der Hl. Schrift zum Ambo begleiten. Die Verkündigung des Wortes Gottes kann durch einen Halleluja-Ruf eingeleitet und abgeschlossen werden (Form B). Wenn eine Lesung und das Evangelium vorgetragen werden, wird der Halleluja-Ruf vor dem Evangelium gesungen. Um das Wort Gottes zu vertiefen, können im Zusammenhang mit der Bibelstelle auch ein oder mehrere Bilder gezeigt werden. Zudem kann die Lesung durch Orff-Instrumente oder ein szenisches Spiel vertieft werden. Um die Aufmerksamkeit der Kinder für das Wort Gottes zu wecken, werden nun zwei Formen vorgeschlagen.

Form A: Wir werden still
Zu Beginn der Lesung kann der Zelebrant die Kinder einladen, still zu werden und zuzuhören. Das kann er mit folgenden Worten tun, die er ruhig und bestimmt vorträgt.

   Wir haben zu Gott gebetet. Nun wird Gott zu uns sprechen. In der Heiligen Schrift ist sein Wort für uns aufgeschrieben. Wir werden jetzt still und hören aufmerksam hin. Die Glocke (das Triangel, der Gong) wird uns dabei helfen. Gleich wird sie (es, er) erklingen. Wir hören auf den Ton. Die Glocke (das Triangel, der Gong) wird angeschlagen. Nun schließen wir die Augen, bis die Glocke (das Triangel, der Gong) noch einmal erklingt. Nach einer Zeit der Stille wird die Glocke (das Triangel, der Gong) wieder angeschlagen. Wir öffnen nun die Augen und hören, was Gott uns sagen will.
Der Lektor bzw. die Lektorin trägt nun sogleich die Lesung bzw. das Evangelium vor.

Form B: Prozession zum Ambo
Nach dem Tagesgebet führt der Zelebrant in den Wortgottesdienst ein:

Z     Liebe Kinder, liebe Eltern, liebe Gemeinde. Zu Beginn unserer Feier haben wir gemeinsam gebetet. Jetzt wird Christus selbst zu uns sprechen. Der Vorleser (die Vorleserin) wird die Bibel            hereintragen. Kinder mit brennenden Kerzen werden ihn (sie) begleiten. Wir aber wollen das Halleluja singen und so Jesus Christus in unserer Mitte begrüßen.
Der Lektor bzw. die Lektorin trägt die Bibel zum Ambo. Kinder mit brennenden Kerzen können ihn bzw. sie begleiten. Währenddessen erklingt das Halleluja. Anschließend wird das Evangelium vorge-tragen. Nach der Lesung kann das Halleuja noch einmal erklingen. Während-dessen wird das Buch auf dem Ambo oder einem anderen dafür geeigneten Ort gut sichtbar niedergelegt. Wenn möglich, werden auch die Kerzen der Kinder dort niedergestellt. Nach der Lesung deutet der Zelebrant oder eine dazu beauftragte Person die Lesung aus (siehe auch Punkt 10). Anschließend kann ein geeigneter Gesang das Gesagte vertiefen.


DIE FEIER DES SEGENS

Vor dem Segensgebet lädt der Zelebrant wieder zur Gebetsstille ein. Dazu kann ein Klangsignal (Glocke, Triangel, Gong) beitragen. Die Akklamation sollte nach Möglichkeit gesungen werden. Sonst empfiehlt es sich, den Kindern die Antwort vorzusprechen.

Z     Wir wollen nun Gott um seinen Segen bitten. Wir falten  die Hände. Wir werden still und beten.

Stille

Z     Guter Gott. Du schaust auf die Kinder. Dir gefällt es, wenn wir dich loben und zu dir beten.

K         Wir loben dich.
Alle    Wir preisen dich.

   Du bist uns nahe, wenn wir traurig sind. Du bist bei uns, wenn wir uns freuen. Du stehst uns bei an jedem Tag.
 
K        Wir loben dich.
Alle    Wir preisen dich.

   Du segnest alle Menschen, die wir lieben. Du hast sie uns geschenkt, damit sie uns zur Seite stehen.

K         Wir loben dich.
Alle    Wir preisen dich.

Z    Dein Sohn Jesus Christus hat die Kinder zu sich gerufen und sie gesegnet. Heute schenkt er uns seinen Segen und legt seine Hand auf uns.


       Wir loben dich.
Alle    Wir preisen dich.

Z     So bitten wir dich: Segne uns und behüte uns. Bewahre uns vor allem Bösen. Stärke uns mit der Kraft deines Heiligen Geistes. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.
Alle     Amen.

Nun segnet der Zelebrant jedes Kind einzeln. Er erfragt zunächst den Namen des Kindes. Der Segensgestus wird durch ein Kreuzzeichen auf die Stirn oder – wenn ein Priester oder ein Diakon der Feier vorsteht – durch Handauflegung zum Ausdruck gebracht. Dabei wird ein kurzes Begleitwort gesprochen, das mit der Nennung des Namens beginnt:

Z    Name, der Herr segne und behüte dich.

Während der Segnung der Kinder kann Instrumentalmusik er-klingen oder ein passendes Lied gesungen werden. Nach der Segnung der Kinder werden die Fürbitten vorgetragen und das Vaterunser gebetet. Der Fürbittruf kann gesprochen oder gesungen werden.

Z     Herr Jesus Christus, du hast die Kinder zu dir gerufen und sie gesegnet. Darum bitten wir voll Vertrauen:

Fürbittruf: Herr, erbarme dich oder Kyrie, eleison.
 

  •  Für alle Menschen, die an Jesus Christus glauben, lasset zum Herrn uns beten.
  •  Für alle, die für unsere Welt Verantwortung tragen, lasset zum Herrn uns beten.
  •  Für unsere Eltern, Geschwister, Großeltern und alle Menschen, die uns nahe stehen, lasset zum Herrn uns beten.
  •  Für alle Kinder, die nichts zu essen haben und Hunger leiden, lasset zum Herrn uns beten.
  •  Für alle Kinder, die einsam und traurig sind, lasset zum Herrn uns beten.
  •  Für alle Kinder, die krank sind, lasset zum Herrn uns beten.


Z         Alle Bitten und Anliegen legen wir nun
           in das Gebet, das der Herr uns zu beten gelehrt hat.
Alle    Vater unser.
 

ABSCHLUSS

Vor dem Abschluss der Feier kann der Zelebrant noch ein persönliches Wort der Ermutigung und des Abschieds sagen. Wenn ein Laie den Gottesdienst leitet, spricht er bzw. sie zum Abschluss die Segensbitte.

Laie    Nun erbitten wir gemeinsam den Segen des dreifaltigen Gottes. Dann fährt er /sie fort, indem er / sie sich bekreuzigt:
Laie    Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben.
Alle     Amen.

Der Priester / Diakon segnet zum Abschluss die Gemeinde.

P/D     Der Herr sei mit euch.
Alle    Und mit deinem Geiste.

P/D     Es segne euch der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn + und der Heilige Geist.
Alle    Amen.

P/D     Gehet hin in Frieden
Alle    Dank sei Gott, dem Herrn.

Zum Schluss kann den Kindern ein Zeichen der Erinnerung mit-gegeben werden (ein Bild, eine Kerze etc.). Währenddessen kann Instrumentalmusik erklingen oder ein Schlusslied gesungen werden.