Kirche für verantwortungsvolles Unternehmertum
Bischof Schwarz sprach bei Kongress christlicher Führungskräfte in Stift Göttweig
"Die Kirche bekennt sich zum Unternehmertum und zum gewinnorientierten Wirtschaften. Allerdings mit der Bedingung, dass dabei die Würde der Arbeitnehmer und ein schonungsvoller Umgang mit den Ressourcen der Welt beachtet werden." - Das hat Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz in seinen Ausführungen beim Kongress christlicher Führungskräfte erklärt, der am 27. April 2017 im Stift Göttweig eröffnet wurde. Bischof Schwarz betonte zugleich auch die Selbstverpflichtung der Kirche hinsichtlich dieser Prinzipien. Der Kongress steht unter dem Motto "Future Wealth. Werte - Wohlstand - Wachstum". Der Kärntner Bischof, der in der Bischofskonferenz für Wirtschaftsfragen zuständig ist, zeigte sich überzeugt, dass Wohlstand - in dessen nicht nur materieller, sondern ebenso geistiger Spielart - für alle möglich sei.
Der Bischof ging auch auf das viel zitierte wie kritisierte Zitat von Papst Franziskus über eine "Wirtschaft, die tötet", ein. Der Papst habe damit nicht die soziale Marktwirtschaft gemeint, betonte der Bischof unter Verweis auf zahlreiche weitere Äußerungen des Papstes. Lobend hob Bischof Schwarz Familienunternehmen hervor. Diese seien schon von ihrer Natur her auf Nachhaltigkeit und damit auch auf das Wohl der kommenden Generationen angelegt.
Der lutherische Bischof Michael Bünker kam auf die besonders im Jahr des Reformationsjubiläums (2017) stark betonten Werte der Freiheit und Verantwortung zu sprechen. Er ermutigte die rund 300 Unternehmer und weiteren Teilnehmer der Tagung, sich nicht zu sehr von vermeintlichen Sachzwängen in der Wirtschaft treiben zu lassen, sondern auch nach neuen Handlungsräumen zu suchen; sie sollten dabei immer nach dem eigenen Gewissen handeln. Im Blick auf Martin Luther wies Bünker auf dessen Überzeugung hin, dass Eigentum dann zum Diebstahl werde, wenn der nicht selbst benötigte Überschuss nicht den bedürftigen Nächsten zugute komme.
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