Bischof Schwarz: Nächstenliebe und soziale Kompetenz lassen sich nicht digitalisieren
Jahresschlussandacht im Klagenfurter Dom
Klagenfurt, 31. 12. 17 (pgk). „In der Gegenwart beginnt das Abenteuer der Hoffnung“, sagte Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz in seiner Predigt bei der hl. Messe zum Jahresschluss im Klagenfurter Dom und rief dazu auf, „bewusst in der Gegenwart zu leben und diese verantwortungsvoll zu gestalten“. Der gegenwärtige Moment sei, so der Kärntner Bischof, „die einzige Chance, wirklich zu leben, innezuhalten und unser irdisches Leben in den Lauf des ewigen Lebens einzufügen“. In diesem Zusammenhang appellierte Bischof Schwarz für mehr Sensibilität, Solidarität, Wertschätzung und respektvollen Umgang. „Um die Zukunft gestalten zu können, brauchen wir in der Gegenwart wache Sinne und mehr Aufmerksamkeit füreinander, mehr Miteinander und persönliche Begegnungen und Gespräche“, so der Kärntner Bischof. Nächstenliebe und soziale Kompetenz ließen sich auch im Zeitalter der sozialen Medien nicht digitalisieren, sondern müssten konkret gelebt und praktiziert werden. Der Jahreswechsel sei auch „eine Einladung, für das Vergangene Dank zu sagen und das Kommende dem Segen Gottes anzuvertrauen“. Der Jahreswechsel sei gleichsam auch „ein Rastplatz zum Innehalten“, der es der Seele ermögliche, sich auf das Hier und Jetzt einzulassen und nicht am Vergangenen festzuhalten oder schon zwanghaft Strategien und Pläne für die Zukunft zu entwickeln. „Wer auf Jesus Christus vertraut, erfährt Dankbarkeit, Zufriedenheit, Hoffnung und Zuversicht“, sagte der Kärntner Bischof. Ein möglicher Vorsatz für das Jahr 2018 könne die tägliche Lektüre der Heiligen Schrift sein. In diesem Zusammenhang lud Bischof Schwarz dazu ein, sich die „Bibel-App“ mit der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift auf das Smartphone zu laden. Wenn jeder Christ täglich das Wort Gottes lese, würde sich auch der Umgang der Menschen miteinander, mit dem Leben und mit der Schöpfung zum Positiven hin wesentlich verändern. Mit dem ökumenischen Bibelleseplan und dem liturgischen Kalender sei die App „auch eine Form der praktizierten Ökumene als Nachklang des Reformations-Jubiläums“.