Domitianweg am Millstättersee
Der Weg führt entlang von sechs Stationen kulturell-christlicher Denkmäler von der Domitianstatue zur Stiftskirche in Millstatt
Name und Wappen Millstatts (mille statuae und frei heidnische Götzenstatuen) beziehen sich auf das legendenhaft ausgestaltete Leben des Karantanenherzogs Domitian, der an der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert gelebt hat und dem durch die Umwandlung eines heidnischen Heiligtums in eine christliche Kirche die Gründung der Millstätter Kirche zugeschrieben wird. Schon sehr früh wurde er als Heiliger verehrt und seine letzte Rühestätte in der romanischen Stiftskirche von Millstatt wurde für Pilgerinnen und Pilger aus Kärnten, Salzburg, Slowenien und Friaul zu einem viel besuchten Ziel.
Dieses Gotteshaus ist auch Ziel des auf Initiative des Tourismusbüros Millstatt in Zusammenarbeit mit den Pfarren Millstatt und Obermillstatt neu errichteten Domitian-Weges. Dieser Weg nimmt seinen Ausgang bei der Domitian-Statue im Schillerpark in Millstatt, führt über den Kreuzweg – eine der bemerkenswertesten spätbarocken Kreuzweganlagen Kärntens – zur Kalvarienbergkapelle, von dort weiter zur Pfarrkirche Obermillstatt und zur viel besuchten Wallfahrtkirche „Maria Schnee“ im Matzelsdorf. Von dort geht er über das „Hohe Kreuz“ zurück nach Millstatt und endet in der Stiftskirchem, die „Christus Salvator“, dem Erretter, dem Heiland und allen seinen Heiligen geweiht ist.
An den einzelnen Stationen dieses Weges nehmen Bildtafeln den Wanderer und Pilger mit hinein in die große Pilgerschaft des Lebens: Psalmen, die uralten Gebete aus dem Alten Testament, die die Fragen des Lebens von der Geburt bis zum Tod bewegend zum Ausdruck bringen, deuten ihm mit den großen Fragen seinen Weg:
- „Wer bin ich?“ (1. Teilstrecke)
- „Warum gehe ich?“ (2.Teilstrecke)
- „Wohin führen mich meine Schritte?“ (3. Teilstrecke)
Kirchen und Sehenswürdigkeiten am Domitianweg
Die Statue des Hl. Domitians im See (Schillerpark, Millstatt)
Im Rahmen des Skulpturenweges "mille statuae" wurde 1994 diese überlebensgroße Statue vom italienischen Künstler Prof. Giorgio Igne aus Sacile/Friaul geschaffen.
Die Kalvarienbergkapelle
Die Kalvarienbergkapelle wurde um 1700 von den damals ansässigen Jesuiten angelegt und errichtet und ist ein nach Süden offener barocker Bau, hoch über dem Markt gelegen und als Abschluss eines Kreuzwegs gedacht. An der Altarwand vor einer gemalten Landschaft steht eine geschnitzte Kreuzigungsgruppe mit den beiden Schächern, Maria und Johannes, die Decke weist barocke Gemälde auf. Unter Opfergangsportalen gelangt man in das dahinter befindliche Hl. Grab, dort liegt in einer Felsnische überlebens-groß eine Chistusfigur. Die gemalten Wächter in Landsknechts- und Legionärstracht stammen von Balthasar Klenkh um 1700.
Altar der Wallfahrtskirche "Maria Schnee" in Matzelsdorf
Die Wallfahrtskirche "Maria Schnee" in Matzelsdorf wurde 1177 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Das Presbyterium und der hohe, spitze Turm stammen aus der Zeit um 1500. Das Langschiff wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts angebaut. von der Allerersten Kapelle ist nichts mehr erhalten geblieben. Bei der Innenrestaurierung 2004-2005 stieß man auf die Grundmauern derselben. Die Freskenbilder an den Wänden und an der Decke zeigen Szenen aus dem Leben Mariens und stammen aus den Jahren 1715, 1717 und 1718. Bei den Restaurierungsarbeiten 2004-2005 wurden 6 lebensgroße Apostelfresken wieder freigelegt.
Stiftskirche "Christus Salvator und Allerheiligen" in Millstatt
Die Kirche wurde im 8. Jahrhunder das erste Mal urkundlich erwähnt, im 11. Jahrhundert kam es zur Gründung des Benediktinerklosters, im 12. Jahrhundert erfolgte der Bau des romanischen Westportales und im 15. Jahrhundert kam es durch die Gründung des Georg-Ritterordens wiederum zu einer gotischen Veränderung. Im 16. Jahrhundert wurde die Domitiankapelle zu einer Wallfahrtskapelle umgestaltet, im 17. und 18. Jahrhundert erhielt die Stiftskirche die barocke Innenausstattung unter dem Orden der Jesuiten.
Text: (Referat für Pilgern und Reisen)