Thema Familie - aus den Ergebnissen der Umfrage zur Bischofssynode

Die Familie, ein wertvoller Diamant, in dem verschiedene Facetten menschlichen Zusammenlebens aufleuchten. (© Foto: morguefile.com/imelenchon)
Die Familie, ein wertvoller Diamant, in dem verschiedene Facetten menschlichen Zusammenlebens aufleuchten. (© Foto: morguefile.com/imelenchon)

Meinungen zur „Familie“:

Q1: Auf die Frage, was eine „Familie“ bedeutet, werden unterschiedliche Antworten gegeben, wohl aufgrund der realen Lebenssituationen, in den sich Familien befinden. Es gibt kaum einen Konsens, wie die Familie umschrieben wird. „Familie bedeutet, dass…“
a) wenigstens ein Kind im Haushalt lebt: 28 %
b) zwei Menschen in einer Lebensgemeinschaft leben: 40 %
c) eine Frau und ein Mann in einer Lebensgemeinschaft leben: 31 %
d) ein verheiratetes Paar mit einem Kind/Kindern lebt: 59 %
e) ein Mann oder eine Frau mit einem Kind/Kindern lebt (Alleinerziehende): 43 %
f) ein Paar mit einem Kind /Kindern lebt: 54 %
g) ein Paar gemeinsam ein Kind/Kinder hat: 39 %.  

Q2: Eltern haben von Natur aus das Recht und die Pflicht, ihre Kinder zu erziehen und zu pflegen und der Staat hat das zu achten:  90 % stimmen zu
Ob die Kindererziehung bei den Eltern liegt oder bei anderen Einrichtungen, steht im Ermessen des Staates:  nur 1,4 % stimmen zu

Q6: Bekommen nach Ihrer Einschätzung die Familien von der Kirche die Unterstützung, die sie brauchen, um ihre Erziehungsaufgabe erfüllen zu können?
Ja:  23 %     /     Nein:  72 %      /    5 % keine Antwort

 

Einzelne Aussagen:

Q2: „Die Aussagen der Kirche sind sprachlich schwer verständlich, der Bezug zur Lebensrealität ist von der Mehrzahl der Betroffenen schwer nachvollziehbar.“
„Groß ist die Verunsicherung in den Rollen von Frau und Mann / Ehe-Frau und Ehe-Mann / Mutter und Vater; die enormen beruflichen Anforderungen wirken als große Belastung für jedes persönliche Beziehungsleben in Ehe / Partnerschaft und Familie.
Viel geschieht zu den Themen von Familie und Ehe für die Bildung durch die Erneuerungsbewegungen wie Schönstatt, Loretto-Kreise, Initiative christlicher Familien, Marriage Encounter.

Q3: Lehre der Kirche und Katechese über die Familie?  „Ist leider sehr priesterabhängig; bei einem alten und fundamental gesinnten Pfarrer gibt es die kostbaren Botschaften nur in ‚alten Schläuchen’, … daher unattraktiv und sehr einseitig.“
„… zumal den Priestern kaum Erfahrungen in Angelegenheiten der Familie zugebilligt werden.“
„Die katholische Elternbildung mit ihren Zielen und Maßnahmen bietet Veranstaltungen im Sinne der Familienkatechese; ebenso die Angebote im allgemeinen pädagogischen Bereich, ausgehend von einer christlichen Grundhaltung. Über diese Angebote können viele Eltern, auch der Kirche Fernstehende erreicht werden.“
„Eine systematische Katechese über die Familie wird kaum praktiziert bzw. nicht vermittelt – nicht auf diözesaner und nicht auf pfarrlicher Ebene. Einzelne Sonntagspredigten, diese eher mit (an-)klagenden Tönen. Es wird eher eine resignative Stimmung geortet, mit dem Bedauern, dass die Familien nicht mehr so sind, wie sie früher waren ...  (wobei frühere Generationen nicht selten idealisiert werden).“
„Hier besteht ein großer Bedarf an theologischer und pastoraler Fortbildung der Priester, der ständigen Diakone und der Mitarbeiter/innen in der Pastoral.“

Q4: „Die Lehre der katholischen Kirche (und ihre Autorität) wird oft abgelehnt, da Anspruch und Wirklichkeit der Geweihten nicht zusammenpassen, z.B. Kindesmissbrauch, dubiose Bankgeschäfte, Stellung der Frau, kein Verständnis für das Scheitern von Ehen, offensichtliche Schwierigkeiten beim Zölibat, Weltfremdheit in Sexualfragen (HIV / Kondom) etc.“
„Es herrscht großes Unverständnis über gewisse Positionen des Lehramtes und es fehlen auch praktische Angebote und Hilfestellungen in schweren Lebenssituationen.“
„Ebenso fehlt ein neuer und anderer Blick auf das sich wandelnde Frauen- und Familienbild. Ein Weiterdenken bzw. Weitergehen in diesen Fragestellungen wäre wünschenswert.“
„Säkularisierung hat die Meinungshoheit der Kirche marginalisiert.“

Q7: „In der zivilen Gesellschaft besteht kaum ein Konsens, wie „Familie“ umschrieben und definiert werden sollte. In den Programmen der politischen Parteien wird „Familie“ unterschiedlich definiert und vorwiegend materiell förderungsbedürftig gesehen.“
„Mit der Nennung der Familie als Gemeinschaft der Eltern mit ihren Kindern (mehrere Generationen) wird sehr häufig die „ideologische Gefahr“ befürchtet, Menschen in anderen Familienformen auszuschließen.“
„Es werden Ergebnisse und Erkenntnisse der Psychologie, Soziologie, Medizin etc. als Argumente für die unterschiedlichen Lebensformen angeführt.“
„Das Leitbild für die Familie, die auf dem Eltern-Paar als Sakrament der Ehe aufbaut, ist eines unter den vielen Leitbildern der zivilen Gesellschaft.“

 

>> Die FAMILIE - Grundlage in Kirche und Gesellschaft

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