Zeit – Wohlfühl – Würde – Lebensraum – Schenker
Jugendliche und die Herausforderungen des Alters
Firmung bedeutet eine bewussten und eigenverantworteten Schritt ins Christ-Sein. Zu den vielen verschiedenen Dimensionen gelebten christlichen Glaubens gehört auch ein Bewusstsein für soziales Engagement und Nächstenliebe. Im Dekanat Villach-Stadt gibt es mittlerweile, dank sehr engagierter Mitarbeiter und Firmhelfer, ein buntgestricktes erfahrungsbetontes Programm für Jugendliche, die sich auf die Firmung vorbereiten. So gab es am 19. Jänner einen Nachmittag zum Thema Alter, wo es darum ging Sensibilität für das Alter in den Jugendlichen zu wecken. In verschiedenen Workshops boten engagierte Profis Einblicke in ihre Arbeit mit und für alte Menschen.
Da gab es zum Beispiel den Zeit-Schenker, Günter Wieser, Altenbetreuer. Mit seiner begeisternden und motivierenden Art konnte man gut nachvollziehen, wie es gelingt alte Menschen „fit“ zu halten. Demente Menschen können sich zwar nicht an aktuelle Ereignisse erinnern, aber ihr Langzeitgedächtnis funktioniert ausgezeichnet. Wie schön, einen Animateur zu haben, der viele von diesen „alten" Liedern kennt, die man in der Jugendzeit gesungen hat.
Oder dann gab es die Lebensraum-Schenkerin, Silke Kaden, die als Heimleiterin so manche Herausforderung im täglichen Pflegebetrieb - die oft ganz spezieller Art ist - eindrucksvoll schildern konnte. So zum Beispiel die hygienischen Herausforderungen: Da ist nicht nur Inkontinenz ein Thema, sondern auch das Thema Haustiere, die leider aus hygienischen Gründen nicht bei ihren „Herrchen“ bleiben können. Eine andere berührende Geschichte ist das Beispiel einer Frau, die ins Heim kam, und davor so einsam gewesen war, dass sie vor ihrer eigenen Stimme erschrocken ist, nachdem sie nach langer Zeit wieder gesprochen hatte.
Dann war da die Wohlfühl-Schenkerin, die diplomierte Krankenschwester Ulli Gräfling, die konkret versucht physischen Schmerz zu lindern und ausreichend medizinische Pflege zu gewährleisten. Es ist kein einfacher Beruf, die Zeit ist knapp bemessen und es ist ein Beruf, in den man viel investieren muss. Aber es ist auch ein sehr schöner Beruf, da man viel geschenkt bekommt.
Oder da gibt es auch die Würde-Schenker. Gabi Amruš ging der Frage nach, ob das Leben im Alter schön ist und machte für die Firmlinge nachvollziehbar, dass es das Miteinander und die Beziehungsebene ist die eigentlich zählt. Wir können die Defizite im Alter nicht verhindern und die Menschen nicht verändern, aber wir können unsere eigene Sichtweise verändern, wenn es uns gelingt den Menschen als Ganzen in den Blick zu nehmen.
Schlussendlich gab es noch den Input von Sabine Kämmerer, die versuchte den Firmlingen die Gebrechen älterer Menschen fühlbar zu machen. Wie ist das wenn man im Rollstuhl sitzt und am Boden ein Hindernis liegt, oder wenn man schlecht sieht, oder auch die Gelenke nicht mehr bewegen kann?
Erwähnenswert sind auch die engagierten FirmbegleiterInnen Romana Süssenbacher, Susanne Dworski, Zdravko Slisković und die Jungscharleiterin Christina Perić (die spontan eingesprungen ist). Danke!