Kirche als Erlebnis?

Wie kann eine Pfarrgemeinde in die ihr abgewendeten Milieus hineinwirken? Durch Gitarren- statt Orgelmusik? Mit teilweise provokanten Denkansätzen beschäftigte am zweiten Abend der Gesprächsreihe Rektor Mag. Fritz Neubacher vom Werk für Evangelisation die Zuhörer im Hyrenbachsaal der evangelischen Gemeinde Villach.

In Sinusstudien wurden Menschen in Deutschland und Österreich nach ihrem Kirchenverhalten befragt, wobei in der G. Schulze-Studie nach den Milieus der Erlebnisgesellschaft unterschieden wird: Selbstverwirklichung – Niveau – Unterhaltung – Integration – Harmonie. Nach der H. P. Hempelmann-Studie leben Menschen in separierten Lebenswelten, die Kirchen schöpfen stark aus dem traditionellen und etablierten Bereich. Die Buntheit der Lebenswelt heute wird in der Kirche nicht berücksichtigt - Intellektuelle, Kulturbeflissene, Statusorientierte usw. werden kaum einbezogen.

Erneuerung geschieht kaum oder gar nicht
Der Referent brachte einige Vorschläge, wie außerhalb der Kirche stehende Milieus und deren Menschen einzubinden wären: in Pfarrverbänden könnte eine Spezialisierung vorgenommen werden. In dieser Kirche bewährte Gottesdienstformen, in einer anderen alternative (z. B. Musik). Verschiedene Schwerpunkte (Andachten /Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen und milieusensible Angebote erstellen. Gründung von Kleingemeinden fördern, dort können sie ihrem Milieu entsprechend agieren. Die Menschen sind nicht (böswillig) areligiös, man muss ihnen Entfaltungsmöglichkeiten bieten.

 MH