Kunst im Dom 2017
Davids Harfe
Die Kunstinstallation in der Domkirche für die Fastenzeit 2017 greift den Typus eines alpenländischen Fastentuchs auf. Unter dem Titel "DAVIDS HARFE" hat die Kärntner Künstlerin Lisa Huber ein Fastentuch mit insgesamt 37 rechtwinkeligen aufgenähten Stofffeldern mit handgestickten Gestalten und Formen geschaffen. 33 davon sollen an die Lebenszeit Jesu erinnern. Diese sind von vier Feldern umfangen, die König David und Abraham sowie Jakob darstellen. Weiters werden die in Handschrift gestickten Zitate des ersten und letzten Verses von Psalm 90 thematisiert. Der untere Teil des Tuches ist in blau-grau geraffter Seide gestaltet, die an das Wasser der Taufe erinnert. Zwei rote Fäden erzeugen die vertikale Verbindung zwischen oben und unten. Beide Fäden laufen in zwei am Boden liegenden Stoff Häufchen aus und wirken wie Blutlachen, die an das am Kreuz vergossene Blut Jesu denken lassen. Die Rückseite des Tuches ist mit den griechischen Schriftzeichen und Alpha und Omega in rosa Baumwollstoff gestaltet, die bei guten Lichtverhältnissen durch den Stoff hindurch erkennbar sind und erst in der österlichen Zeit, wenn das Tuch gedreht sein wird, vollständig sichtbar sein werden. Dann sind auch die Silberfäden im Tuch erkennbar.
Eine Gotteserfahrung, die nicht die eigene ist
„Das biblische Gebet wird in monochrome Formen übersetzt“, erklärt Lisa Huber "die an mathematische Zeichen und geometrische Figuren erinnern sollen. Die Gegenstände sind ein Zitat ihrer selbst, da die Gegenstände nicht direkt darstellbar sind.“ Lisa Huber versucht, „die Räumlichkeit in der zweiten Dimension darzustellen, der betrachtende Mensch sieht immer eine Dimension weniger als für die wirkliche Erkenntnis notwendig wäre.“ Und Dompfarrer Peter Allmaier ergänzt: „Die rätselhaften Zeichen sind kaum zu entziffern. Sie sprechen von einer Gotteserfahrung, die nicht die eigene ist. Die Besucher haben nun Zeit, sich davor hinzustellen und zu fragen, in welchen Farben und Formen sie die eigene Geschichte mit Gott darstellen würden. Der Prozess des Schauens wandelt sich in eine Dynamik des Kunstschaffens“.
Passionskonzert und literarischer Schwerpunkt
Neben der Kunstinstallation, die im Rahmen des Gottesdienstes zum Aschermittwoch um 19 Uhr eröffnet wird, gibt es in der vorösterlichen Zeit im Dom auch ein Passionskonzert: Am 9. April um 16 Uhr werden unter dem Titel „O CRUX AVE“ das Ensemble „Musica Claudiforensis“, die Domschola, die Domkantorei und der Domchor den Weg des Leidens Christi mit Musik von der Gregorianik bis ins 21. Jahrhundert meditieren. Ordinariatskanzler Dr. Jakob Ibounig spricht eigene Texte. Der Eintritt beträgt 15 Euro bei freier Platzwahl.
Darüber hinaus wird auch in diesem Jahr wieder ein literarischer Schwerpunkt gesetzt. Siglind Demus (12. März), Marlies Karner-Taxer (19. März) und Betty Quast (2. April) werden einen aktuellen Text verfassen und diesen jeweils um 19 Uhr vortragen und anschließend ein Gespräch mit dem Dompfarrer in der Domkirche führen. Die Gottesdienste werden auch musikalisch besonders gestaltet.
Dank an die Sponsoren
Ein Dank gilt auch in diesem Jahr den Sponsoren des Kunstprojekts, allen voran dem Land Kärnten, der Stadt Klagenfurt, den Stadtwerken Klagenfurt und der KELAG.