Das Kreuz im Weg - Kunst im Dom 2018
Kunstinstallation von Brandy Brandstätter in der Fastenzeit 2018
Die Kunstinstallation in der Domkirche für die Fastenzeit 2018 hat das „Kreuz“ im Zentrum. Unter dem Titel "DAS KREUZ IM WEG" hat der Kärntner Künstler Brandy Brandstätter ein aus Metallstäben gebildetes Kreuz gleichsam als Hindernis in den Mittelpunkt der Domkirche gestellt. Die Installation behindert nämlich den Blick in den Altarraum. Die 129 Metallstäbe mit einer Länge von insgesamt mehr als einem halben Kilometer formen aus der Vogelperspektive betrachtet ein lateinisches Kreuz. Die Länge der Rohre ist von Westen (Kircheneingang) nach Osten (Altar) bis auf 4,2 Meter ansteigend, so dass der Eindruck eines schräg im Raum liegenden Kreuzes entsteht. Die Metallkonstruktion lässt im Mittelgang der Kirche einen schmalen Weg frei, der den Zugang zu den Kirchenbänken ermöglicht. Dennoch ist der Weg eng genug, um als Behinderung empfunden zu werden. Behindert ist auch der Blick auf den Hochaltar und das Geschehen am Altar. Und die schauende bzw. den Gottesdienst mitfeiernde Person muss sich ständig körperlich ein wenig hin- und herbewegen, um eine möglichst gute Sicht zu haben. Diese Form der Interaktion macht die schauende Person zur beteiligten und damit zu einem wesentlichen Teil der Kunstinstallation selbst.
Das Kreuz gehört weg
Die Installation behindert den Blick und das bequeme Umhergehen in der Kirche. Ein Hinweis auf die Gesellschaft, die sehr viel Übung im Beseitigen des Störenden hat – Unbequemes muss aus dem Alltag ausgeschlossen werden. Das Kreuz gehört weg.
Die Metallstäbe muten wie Lanzen an, die verletzen können – man hat viel Übung im gegenseitigen Verletzen, doch die eigene Schuld möchte man sich nicht eingestehen. Das Kreuz gehört weg.
Die brennenden Kerzen erinnern an Feuer, das wärmt aber auch gefährlich werden kann. Sobald jemand mit dem Feuer der Leidenschaft eine oft unbequeme eigene Meinung vertritt, muss das beendet werden. Das Kreuz gehört weg.
„Doch das Kreuz ist der Weg – erinnert sei an die Tradition der Kreuzwegstationen. Das Kreuz ist kein Gegenstand sondern der dynamische Prozess des Gehens. Wenn es etwas Richtiges im Falschen gibt und der Weg das Ziel ist, dann über das Kreuz. Denn das Durchkreuzen der Lebenspläne und die kreuzharte Anstrengung tragen mehr zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit bei als die bürgerliche Behaglichkeit“ so Peter Allmaier in seinen Gedanken zur diesjährigen Kunstinstallation.
Passionskonzert und musikalischer Schwerpunkt
Neben der Kunstinstallation, die im Rahmen des Gottesdienstes mit Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz zum Aschermittwoch um 19 Uhr eröffnet wird, gibt es in der vorösterlichen Zeit im Dom auch ein Passionskonzert: Am 25. März um 16 Uhr werden unter dem Titel „O CRUX AVE“ der Domchor, die Domschola und die Domkantorei und der Domchor den Weg des Leidens Christi mit Musik von der Gregorianik bis ins 21. Jahrhundert meditieren.
Darüber hinaus wird auch in diesem Jahr wieder besondere musikalische Gestaltungen der Gottesdienste geben.
In zwei Gesprächen am 18. Feber und 11. März (jeweils um 16.30 Uhr) werden der Künstler Brandy Brandstätter, die Kuratorin Elisabeth Plank und Dompfarrer Peter Allmaier zur Kunstinstallation sprechen und mit den Anwesenden ins Gespräch kommen.
Dank an die Sponsoren
Ein Dank gilt auch in diesem Jahr den Sponsoren des Kunstprojekts, allen voran dem Land Kärnten, der Stadt Klagenfurt und den Stadtwerken Klagenfurt.