Pfarre

Villach-St. Martin

Kapelle

Michaelskapelle

Südlich der Pfarrkirche steht im einstigen Friedhof eine spätgotische Kapelle, die später auch als Karner (Beinhaus) diente. Sie wurde im 15. Jahrhundert erbaut, ist ein schlichter zweijochiger Bau mit 5/8-Schluß, mit einem Sternrippengewölbe und Fresken von 1510. Das Portal und die drei Spitzbogenfenster sind Hinweis auf die Entstehungszeit in der Gotik. Die Kapelle ist dem hl. Michael geweiht, der mit der Seelenwaage des Jüngsten Gerichtes als Begleiter für die Verstorbenen verehrt wurde.
Das Sternrippengewölbe zeigt eindrucksvoll die Kunst im Kärnten des ausgehenden Mittelalters. In den Gewölbefeldern sind acht dreipassförmige Medaillons mit Brustbildern von Heiligen in zeitgenössischer Tracht: Florian, Georg, Matthäus, Michael (Mitte), Johannes der Täufer, Katharina (links), Johannes Evangelist und Rupert (rechts). Die bemalten Schlusssteine zeigen: das Lamm Gottes, eine segnende Hand, die Hl. Geist-Taube, das Haupt Christi. Der Künstler bleibt unbekannt.
Zwei große Standfiguren sind auf Konsolen zu finden: Maria mit dem Kind und Anna Selbdritt.
Die Kapelle wurde viele Jahrzehnte nicht für den Gottesdienst genützt. Durch die Generalsanierung in den Jahren 2002 bis 2004 konnten die Bausubstanz und die Kunstwerke erhalten werden bzw. eine Benutzbarkeit erreicht werden.

Nach der feierlichen Segung durch Bischof Dr. Alois Schwarz am 28. Oktober 2004 steht die Kapelle für Gottesdienste, Gebetstunden, Meditationen usw. zur Verfügung.