Maria Wolschart
Wallfahrtskirche im Wolschartwald
Patrozinium: Maria Sieben Schmerzen
MARIA WOLSCHART
Maria Wolschart, östlich der Kärntner Bundesstraße inmitten des einst gefürchteten Wolschartwaldes gelegen, ist eine kleine Wallfahrtskirche. Die Örtlichkeit, heute bestehend aus zwei Häusern und der Kirche, wurde 1458 erstmals als "Woleschart" urkundlich erwähnt. Diese Bezeichnung dürfte wohl aus einem altdeutschen Wort hergeleitet sein, das so viel wie "Wolfswald" bedeutet.
Für mich ist Maria Wolschart mit vielen Kindheitserinnerungen verbunden, bin ich doch nicht weit enfernt im Dorf Passering am gegenüberliegenden Ufer der Gurk aufgewachsen. Beim Spaziergang durch den Wald wurde da oft die Legende vom "Krapfenbäck Simmerle", dem berüchtigten Wolscharträuber, erzählt. Er war so eine Art Robin Hood seiner Zeit, führte eine ganze Bande dunkler Gesellen an und wurde schließlich 1809 von den Franzosen gefangen genommen, verurteilt und gehängt.
Angeblich hat der Wolscharträuber ja ein magisches Messer besessen, das er beim Kartenspiel immer mit der Spitze von sich weg auf den Tisch legte. Drohte Gefahr, so drehte sich die Messerspitze zu ihm hin und er konnte flüchten. Einmal, so wird erzählt, ignorierte er die Warnung und prompt umstellten die Franzosen das Gasthaus und nahmen ihn gefangen. Im 18. Jahrhundert ist eine Holzkapelle entstanden, 1843 ließ Graf Gustav Egger eine neugotische Kapelle errichten.
(Text an der alten Kapelle ausgehängt - Verfasser unbekannt)
MARIA WOLSCHART
Als „Woleschart“ wird die Örtlichkeit im Jahre 1458 das erste Mal erwähnt. Bis heute umgibt den Ort ein großer Wald, der wegen der „Wolscharter Lötter“, Räuber und Wölfen einst gefürchtet und übel beleumdet war.
Die Legende erzählt von einem Marienbild an einer Fichte, die einem damaligen Besitzer ein Dorn im Auge war. Seine Knechte sollen sich jedoch geweigert haben, diese Fichte zu fällen. Als er daraufhin selbst Hand anlegte und sich schwer verwundete, gelobte er für den Fall seiner Gesundung, eine Kapelle an der Stelle des Baumes zu errichten. So soll die noch heute bestehende Holzkapelle entstanden sein.
Eine Niederschrift aus dem Jahre 1749 berichtet jedoch von einem Schneider, der an einem schmerzhaften Bruch litt und aus Dankbarkeit, dass er, bei einem besonders schmerzhaften Anfall, in seiner Todesangst von der Mottergottes erhört wurde, das Sieben-Schmerzen-Bild - eine Bassano-Arbeit - anbrachte.
Nach den Schwierigkeiten mit der kirchlichen und staatlichen Obrigkeit musste das inzwischen errichtete hölzerne Hüttel im August 1749 abgerissen werden, das Bassano-Bild erhielt die Äbtissin von St. Georgen. 1799 wurde die hölzerne Kapelle wiedererrichtet und zur selben Zeit tauchte auch das hölzerne geschnitzte Vesperbild auf, dessen Schöpfer und Stifter unbekannt sind. Das alte Gnadenbild - das Bassano-Bild - , vorübergehend im Besitz des Klosters der Elisabethinen in Klagenfurt und dann im Privatbesitz, gelangte schließlich wieder nach Maria Wolschart, wurde jedoch 1810 von 2 "Cavalieren" gestohlen. 1840 wurde der Grundstein für eine neue Kapelle gelegt, und am 2. August 1843 erfolgte die feierliche Konsekration dieser Kapelle durch den damaligen Fürstbischof Adalbert Lidmannsky. Die größten Verdienste erwarb sich wohl der damalige Schlossbesitzer (ehemaliges Stift St. Georgen am Längsee) Graf Gustav von Egger.
Bis zum heutigen Tag ist Maria Wolschart wohlbekannt, und die Wallfahrer, vor allem aus dem Mittelkärntner Raum, such auch immer noch die alte hölzerne Kapelle auf, um dort zu beten und ein Opferlichtlein anzuzünden. Gleichbleibender Beliebtheit erfreuen sich besonders die Feiern zum Mutter-Anna-Tag und zum Portiunkola-Sonntag. (Text: Nikolaus Weihs, Pfarrer)