Filialkirche
St. Klementen am Krappfeld
Patrozinium: Clemens
Die erste urkundliche Erwähnung findet die Kirche um 1200 als „de s. Clemente“. In der Zeit der Türkeneinfälle wurde sie zur Wehrkirche ausgebaut. Die eisenbeschlagenen Türen, das steile, tief herunter gezogene Steinplattldach sowie die ehemals wehrhafte Friedhofsmauer sind Zeugen dieser Zeit. Im Jahre 1478 soll die Anlage von den Türken belagert worden sein.
Der Bau ist eine spätgotische Staffelhallenkirche mit einem schlanken, spätgotischen Turm an der Langhaussüdseite, der von einem barocken Zwiebelhelm bekrönt wird.
Das dreischiffige, dreijochige, gestaffelte Hallenlanghaus ist vermutlich in spätgotischer Zeit durch Umbau eines älteren, einschiffigen Baues und durch den Zubau der Seitenschiffe entstanden. Die spätgotischen Gewölbe ruhen auf Pfeilervorlagen. Im Mittelschiff ist das Spitztonnengewölbe mit Stichkappen und dekorativen Netzgraten versehen, die Seitenschiffe sind mit Kreuzgratgewölbe ausgestattet. Im Westen des Langhauses ist eine hölzerne Sängerempore eingezogen. Darauf sind Brüstungsbilder von Christus, Maria und den zwölf Aposteln aus dem 18. Jahrhundert zu sehen. Im einjochigen Chor mit Fünfachtelschluss vom Anfang des 15. Jahrhunderts erhebt sich ein Kreuzgratgewölbe auf Konsoldiensten, die mit zwei Engelsköpfen verziert sind. Die ehemalige Sakristei an der Nordseite des Chores wurde in der Barockzeit umgestaltet und zum Chor und zum nördlichen Seitenschiff hin geöffnet. Die heutige Sakristei ist ein unregelmäßig polygonaler Anbau südlich des Chores, der Teil eines ehemaligen Karners sein kann. Im Maßwerk und in den Nonnenköpfen der Chorschlussfenster sind Reste der ursprünglichen, spätgotischen Farbverglasungen erhalten.
(Quelle: Marktgemeinde Kappel/Kr.)