Filialkirche
Filialkirche Tultschnig
Patrozinium: Hl. Johannes der Täufer

Die Kirche in Tultschnig
Pfarrkirche zum hl. J o h a n n e s dem Täufer.
Die erste Pfarrkirche stammt aus der karolingischen Zeit. Sicherlich hat ein Probst von Maria Saal im 10. Jahrhundert, als die windische Bevölkerung in dieser Gegend bereits christianisiert war, eine Taufkirche mit Begräbnisrecht, also einer Pfarrkirche errichtet. Sie wurde öfters umgebaut. Der Karolingerkirche folgte eine romanische, der im 16. Jahrhundert ein gotisches Presbyterium hinzugefügt wurde. 1473 - 1500 wurde die Kirche von den Türken mehrmals ausgeraubt und niedergebrannt. Der barocke Umbau erfolgte im 18. Jahrhundert. 1809 von den Franzosen ausgeplündert, stammt ihre jetzige Einrichtung aus dem Jahre 1815. Turm mit Zwiebelhelm und Laterne sowie das Kirchendach waren einheitlich mit Steinplattin gedeckt.
Der Hochaltar befindet sich in dem angebauten Chor mit Fünfachtelabschluss. Er trägt das Bild des hl. Johannes des Täufers (Taufkirche von Maria Saal!). An beiden Seiten befinden sich zwei Figuren aus dem 18. Jahrhundert, der hl. Isidor und die hl. Notburga, veide Patrone der Landarbeiter.
An der Südwand hängt das Altarbild der Seitenkapelle: Die Steinigung des hl. Stephanus (Johann von Schreibern, 1813). Hier befindet sich ein
Neorenaissancealtar (1900) mit einem Herz-Jesu-Bild, ein Taufbrunnen mit Barockstatue des hl. Johannes des Täufers sowie eine Figur des HI.
Stephanus (Nordwand). Die beiden Seitenaltäre stehen im Kirchenschiff. Der linke Altar ist der Mutter vom gute Rate geweiht. Altarbild: Drei Pilgern erscheint das Gnadenbild der Maria Genazzano. Das Bild im Altaraufbau zeigt den hl. Antonius von Padua. Der hl. Josef mit dem Jesuskind ist auf dem rechten Seitenaltar dargestellt; das Aufsatzbild zeigt den hl. Ulrich.
Die Kanzel an der Südwand (1815) trägt drei Holzreliefs (1903): Der gute Hirte; Klopfer am Tor; der Sämann. Den Schalldeckel krönen die Gesetzestafeln. Die vier Glasfenster des Kirchenschiffs zeigen den hl. Augustinus, den hl. Josef, die hl. Barbara und die Gottesmutter mit dem Jesuskind.
Die Orgel auf dem Sängerchor stammt von Grafenauer (1852) aus Egg bei Hermagor. Das Renaissancedenkmal des Conrad von Lichtenstein (+1594) und seiner Frau Anna von Khienburg (+1589) befinden sich innen an der Nordwand.
Außen sind beiderseits vom Eingangstor zwei Grabplatten eingemauert: links die von Wolfgang von Seltenheim und seiner Gattin (1521), rechts eine mit Wappen der Hallegger. Die Ostseite der Sakristei beherrscht ein gotisches Fresko des hl. Christophorus.
1984 wurde der Kirchturm restauriert, das Turmdach mit Kupferblech und das Kirchendach mit Steinplattin erneuert. 1989 wurde das Kircheninnere einer Restaurierung unterzogen. Dabei kamen Freskenteile (die ältesten aus der Karolingerzeit!) und Bemalungsmuster zu Tage. Ebenso wurden die Kirchenbänke (aus Lärchenholz) erneuert. 1994 unterzog Michael Pirka die altersschwache Kirchenorgel einer gründlichen Renovierung. Bei all diesen Unternehmungen hat sich der leider schon verstorbene Baumeister Johann STRUCKL, Pfarrgemeinde- und Pfarrkirchenrat, sehr bemüht und große Verdienste um die Tultschniger Kirche erworben!
Nun wurde im Jahr 2003 die Kirche in Tultschnig einer Außenrenovierung unterzogen. Die Gesamtkosten belaufen sich laut Bauverhandlung auf etwa 42.000,00 Euro. 17.750,00 Euro wird die Bischöfliche Finanzkammer und 10.250,00 Euro das Bundesdenkmalamt und das Land Kärnten beisteuern.
Von der Pfarre sollen 14.000,00 Euro an Spenden aufgebracht werden.