Pfarre

Seelsorge im Krankenhaus der Elisabethinen Klagenfurt

“Lichterkinder - leuchten wie Sterne am Himmelszelt”

Laternenumzug am Hl. Martins-Tag, Mo., 11.11.2024

Ganz ungewohnte Geräusche dringen vom Parterre in den 2. Stock zur geöffneten Kapellentüre im Krankenhaus der Elisabethinen herein. Edith Skant und Elisabeth Vallant bereiten den Abschluss des Martinsumzug in der Kapelle vor. Eine Agape mit Saft und Kuchen für die kleinen Gäste.

Kinderlachen, Rufe, ein Gewurdl und fliegende Hauben, Jacken am Boden, umgestürzte Laternen … zum Glück keine brennenden Kerzen, das alles ereignet sich vor der Portiersloge, wo gerade die Kinder des Pfarrkindergarten St. Peter unter Leitung von Frau Doris Grüner eingetroffen sind um in Kürze einen Rundgang durch die Stationen des Krankenhauses zu machen und den Patient:innen das Lied vom Hl. Martin zu singen.

Ein paar müssen noch aufs WC, die Pflegedirektorin, Frau DGKP Silvia Lueger MSc, begrüßt alle und bedankt sich für die Bereitschaft, ein helles Licht und die frohe Botschaft des Hl. Martin ins Krankenhaus zu bringen. Es werden zwei Gruppen eingeteilt und schon geht’s los.

„Ich gehe mit meiner Laterne …“, ein Lied bei dem wohl jeder mitsingen kann erklingt, die Augen der Kinder sind groß und neugierig auf die ungewohnte Umgebung auf den Stationen und die Augen der Patient:innen werden feucht beim Klang der Kinderstimmen und der Erinnerung an den Hl. Martin, der bereitwillig einem Bettler geholfen hat.

Alle Anwesenden lassen sich berühren, wenn durch kleine Kinder die Botschaft von Armut, vom Mitgefühl und der Bereitschaft zu helfen verbreitet wird. Das Martinsbrauchtum beinhaltet noch immer die christliche Botschaft: Wer teilt, gewinnt. Wer sich erbarmt, der erbarmt sich Christi. Der praktizierte christliche Glaube ist wie eine Fackel in tiefer Nacht: Es wird hell und warm, Geborgenheit und Gemeinschaftsgeist entstehen.

Die selbstgebastelten Laternen – im Krankenhaus ausgestattet mit LED-Kerzerln – sollen Licht in die Dunkelheit bringen, sollen Missstände aufzeigen und das Leben wieder ein Stück leuchtender machen.

Der Abschluss des Rundgangs wird mit beiden Gruppen gemeinsam in der Konventstation gemacht. Dort warten schon die Ordensschwestern der Hl. Elisabeth darauf, dass das Martinsspiel aufgeführt wird.

Dann wird noch ein „Rapp“ gesungen:

„Lichterkinder auf dieser Erde,

leuchten wie Sterne am Himmelszelt,

so wie St Martin schenken sie Freude,

in alle Herzen auf dieser Welt.“

Und das ist den Kindern gelungen. Jetzt geht’s noch in die Kapelle, wo schon ein paar Eltern eingetroffen sind, ihre Kinder abzuholen.

Gemeinsam wird noch Vater Unser gesungen, es gibt eine Stärkung und für jedes Kind ein Sackerl mit Süßem – verziert mit einem Ausmalbild des Hl. Martin - als Dankeschön für das Licht, dass sie zu den Patient:innen gebracht haben.