An Gottes Segen ist alles gelegen!
Pferdesegnung am Stephanitag am Pferdehof Kucher in Niederdorf 1, Gemeinde Völkermarkt

Zum Stephanitag gehören viele Bräuche, einer davon ist die Pferdesegnung - diese wurde auch gefeiert am Pferdehof Kucher in Niederdorf 1 (zwischen Greuth und St. Michael ob der Gurk), Gemeinde Völkermarkt.
An Gottes Segen ist alles gelegen!
Dieses alte Sprichwort wird heute wieder wahr, da wir zur Pferdesegnung zusammengekommen sind.
Das Pferd spielt in unserer heutigen Gesellschaft wieder eine große Rolle.
In manchen Dörfern waren die Pferde schon fast ausgestorben, aber heute erleben wir so etwas wie einen neuen Pferdeboom.
Pferde dienen heute den Erholungssuchenden und werden zu Therapiezwecken verwendet.
Wenn wir heute hier in St. Stefan die Pferdesegnung vornehmen, so hat dies seinen Grund.
Der Segen möge die Pferde, aber auch die Arbeit und die Freizeit des Menschen begleiten und schützen.
Den Segen von Gott empfangen, das bedeutet, umkehren und sich hinwenden zu ihm,
der der Schöpfer und Urheber allen Lebens ist.
So steht es schon in der Heiligen Schrift:
Du hast den Menschen als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände,
du hast ihm alles zu Füßen gelegt.
Nach diesen einleitenden Worten von Pfarrer Josef DAMEJ, der die Pferdesegnung gestaltete, folgten Gedanken über das Verhältnis von Tier und Mensch, wir hörten eine Lesung aus dem Buch Genesis (Erschaffung der Lebewesen). Hernach segnete Pfr. Damej Brot, Hafer und die Pferde:
SEGENSGEBET
Brot:
Lasset uns beten
Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, wir danken dir für das Brot,
die Frucht der Erde und der menschlichen Ar¬beit.
Dein Sohn hat Brot gesegnet und es Hungrigen zu essen gegeben. Am Abend vor seinem Leiden gab er sich selbst im Zeichen
des Brotes seinen Jüngern zur Speise.
In seinem Namen bitten wir dich, segne + dieses Brot.
Stille unseren Hunger und stärke uns.
Lass uns in der Gemeinschaft mit allen Menschen
deine Vatergüte preisen, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.
Hafer:
Lasset uns beten.
Allmächtiger Gott, du hast Himmel und Erde erschaffen.
Du hast dem Weltall eine Ordnung gegeben,
die wir erkennen und bewundern.
Du hast den Menschen dazu bestimmt,
sich die Erde untertan zu machen,
sie zu bebauen und ihren Reichtum recht zu nutzen.
Segne + diesen Hafer, den wir an die Pferde austeilen.
Lass auch die Armen und Hun¬gernden
den Reichtum deiner Güte erfahren
und teil¬haben an der Fülle deiner Gaben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Pferde:
Allmächtiger Gott,
die ganze Schöpfung bezeugt deine Größe und Güte.
Du hast sie in die Hand des Menschen gegeben,
damit er sie gebrauche und dir dafür danke.
Auf die Fürbitte des heiligen Stefanus
schütze diese Pferde vor Krankheit und Gefahr
und alle schädlichen Einflüsse halte von ihnen fern.
So können sie dem Menschen helfen
und eine Freude für ihn sein.
Uns aber, die wir deine Größe und Liebe erkennen,
führe zum Ziel unseres Lebens.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
In den Fürbitten baten wir um ein gutes und gedeihliches Miteinander von Tier und Mensch, gemeinsam beteten wir das VATER UNSER, mit dem "GEBET EINES PFERDES" klang die Andacht aus und mit den Segensworten "Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes + und des Heiligen Geistes,
komme auf euch und auf die ganze Gemeinde, auf diese Pferde und ihre Reiter
und die ganze Schöpfung. Amen." schloss Pfr. Damej die Andacht.
Hernach segnete er jedes Pferd, welches ein Säckchen Hafer und ein Stück Brot bekam. Anschließend wurden die Leute bewirtet mit Glühmost und Tee; so beim gemütlichen Zusammenstehen war die große Freude über diese gelungene und schöne Segensfeier und Pferdesegnung zu hören. Trotz der schlechten Witterung (in der Nacht regnete es heftig, sodass es am Morgen sehr eisig war) waren sehr viele Leute mit ihren Pferden zur Segnung auf den Kucher-Hof gekommen und alle versprachen laut und deutlich: "Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei".
Ein herzliches DANKE an alle Leute, die gekommen sind und an die Familie Kucher für den Wunsch, eine Pferdesegnung zu gestalten und für das schöne Herrichten des Altartisches, Brot, Hafer, Kreuz, Kerzen, Weihrauch ... ein sehr schönes Ambiente bot sich allen Leuten am Kucher-Hof.
Dr. Christiana Potocnik