Pfarre

Markt Griffen

Die Pfarrkirche Markt Griffen

Die Pfarrkirche Markt Griffen (© Foto: Pfarre)
Die Pfarrkirche Markt Griffen (© Foto: Pfarre)

Die Pfarrkirche Markt Griffen ist den hl. Aposteln Petrus und Paulus geweiht. Urkundlich wird sie 1237 das erste Mal erwähnt. Die Kirche war vormals eine Filialkirche von Stift Griffen und wurde erst 1789 durch die Abtrennung von der Klosterpfarre Stift Griffen selbständig. Auf der Burg Griffen bestanden drei Kapellen. Der letzte Gottesdienst wurde dort am 15. Juli 1768 gefeiert. Ein verheerender Brand vernichtete die Pfarrkirche Griffen im Jahre 1860, doch schon drei Jahre später konnte die neue Kirche eingeweiht werden.

Der Turm ist noch ein Überrest der alten Kirche. 1988 wurde die Innensanierung und 1996 die Außensanierung der Pfarrkirche begonnen. Nach der Schleifung zweier Häuser an der Bundesstraße ist die restaurierte Pfarrkirche mit dem neu geschaffenen Kirchplatz zum Mittelpunkt des Marktes geworden.

Den krönenden Abschluss aller Arbeiten bildete die Restaurierung und Kupfereindeckung des Kirchturmes mit der Vergoldung des Turmkreuzes.

Interessant ist die mechanische Turmuhr der Pfarrkirche, die im Jahre 1904 von der Firma Schauer in Wien gekauft und von Idealisten im Jahre 1997 wieder instand gesetzt wurde. 2004 wurde die Turmuhr elektrifiziert. Am 26. September 2004 wurde schließlich das Geläute der Pfarrkirche mit den drei neuen Glocken mit den Tönen F (919 kg), G (746 kg) und A (491 kg) vervollständigt.

 

G L O C K E N   -  HISTORIE  der Pfarrkirche Peter und Paul

1914 - 18    1. Weltkrieg    Alle Glocken wurden damals mit Begeisterung "auch mit Segen der     Kirche"  zur Herstellung von Waffen abgeliefert.

1939 - 45    2. Weltkrieg    Zwangsweise Ablieferung aller Glocken

Mutigen Männern und Frauen haben wir es zu verdanken, dass sie unter Lebensgefahr        zwei wertvolle Glocken vor dem Einschmelzen bewahrt haben, und zwar.

Vorkriegsglocke (d)  von "Gollner"  aus dem Jahre 1854  und                                                     Zwischenkriegsglocke (c)  von "Samassa" aus dem Jahre 1926                                                   bereits im Jahre 1955 wurde die                                                                                                      große Glocke (D)  -  Nachkriegsglocke -  angeschafft und von "Bühl", Häring, Tirol, gegossen.

Ab 2002 befasste sich der Pfarrgemeinderat eingehend mit dem Glockenprojekt "Salve Regina"     Herr Siegfried Adlberger (OBM) wurde als Glockensachverständiger eingeladen und es wurde lange nach Möglichkeiten gesucht. Nach Überlegung hat man sich für drei Glocken:  F G und A entschieden - "dann habt ihr ein tolles Geläute" - war das Argument.

F - Christusglocke -    CHRISTUS - Hoffnung Europas - bleibe bei uns                                             P.: Verschönerungsverein Markt Griffen                                                                                               G - Marienglocke -       PACEM IN TERRIS - MARIA - Königin des Friedens - bitte für uns             P.:  Katholische Frauenbewegung Griffen                                                                                            A - Europaglocke -      Hl. Benedikt, Cyrill und Methodius - Patrone Europas - bittet für uns           P.:  Pfarrgemeinderat Markt Griffen

Im Jahre 2004 wurden dann diese drei Glocken mit einem Gewicht von 2.156 kg nach Anbotlegung bei der Fa. Rudolf Perner in Passau bestellt - Glockenweihe war bereits für 26.09. mit Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz vereinbart.

Mit Herrn Gregor Netzthaler von der Fa. Schauer & Sachs und Statiker Dipl.Ing. Franz Karisch aus Völkermarkt, wurde die Verstärkung des Glockenstuhles berechnet und der Umbau geplant. Vorerst musste aber die Glockenstube gereinigt werden.

Viele Handwerker, Maurer, Zimmerer, Elektriker und Fachleute waren am Projekt beteiligt. Das Mauerwerk musste saniert, die Elektroinstallation, die Läute- und Schaltanlage, der Sicherungskasten, Funkfernbedienung und die Glockenantriebe wurden komplett erneuert. Die alten Eisenjoche wurden gegen Eichenjoche und die Klöppel gegen Rundballenklöppel ausgetauscht.                   Der Umbau und die Verstärkung des Glockenstuhls mit Lärchenholz war wegen des Gewichtes der Glocken notwendig.  Großes Lob gab es auch, dass der alte Eichenglockenstuhl verstärkt und nicht gegen einen neuen aus Stahl ausgetauscht wurde. Im Zuge des gesamten Umbaues wurde auch die mechanische Turmuhr Marke "Schauer" - Baujahr 1904 - elektrifiziert.

Die großen zwei Glocken (F und G) wurden in Anwesenheit von 40 Griffnern/innen am Freitag, den 23.07.2004  um 15,00 Uhr (Sternbestunde des Herrn) nach einem Gebet gegossen. Es war ein besonderes Erlebnis - am Ende bestand die Befürchtung, dass es für den Guss der kleinen Glocke A zu wenig Glockenspeise gibt und der Guss dieser Glocke musste verschoben werden - diese wurde dann in unserer Abwesenheit am Freitag, den 03.09.2004 gegossen.

Detailliert Daten siehe unter "Griffner Glockenmotive / Glockengeläute"

Herr Raimund Lipouschek (Spediteur) und Ferdinand Riepl haben die drei Glocken samt den Rundballenklöppeln am Mittwoch, den 15.09. in der Glockengießerei Rudolf Perner GmbH & Co.,       Stephanstraße 18/20 in D-94034 Passau, abgeholt. Gegen Abend in Griffen angekommen, wurden diese in der Halle der Fa. Karl Kressnig abgestellt. Die Glocken wurden von Männern auf ein von Griffnerhaus gefertigtes Holzgestell auf einem Spezialanhänger hochgezogen und befestigt.        Danach wurden die Glocken von Frauen der Katholischen Frauenbewegung sehr schön geschmückt.

Am Samstag, den 25.09.  wurden die Glocken von Herrn Richard Bierbaumer und Ferdinand Riepl mit einem Oldtimer-Traktor langsam und feierlich durch den Ort bis zum Kreisverkehr und retour gefahren und dann zum Kirchplatz gebracht. Der Empfang vor Ort wurde von Msgr. Johann Dersula und Kirchenchor mit einer Andacht feierlich gestaltet.

Ab 18,00 Uhr bis Sonntag 08,00 Uhr in der Früh, wurden dann die am Kirchplatz abgestellten     Glocken von 14 (vierzehn) Vereinen/Gruppen stundenweise als "Ehrenwache" bewacht.            Ein großes Festzelt sowie Sitzgelegenheiten waren für die Glockenweihe am Kirchplatz aufgebaut.

Sonntag, den 26.09.2004,  10,00 Uhr Empfang des Bischofs, Festmesse und danach die feierliche Glockenweihe (Salbung und Besprengung jeder einzelnen Glocke) durch Diözesanbischof            Dr. Alois Schwarz.  Anschlagen der Glocken durch Paten.  Der ganze Ort, der Kindergarten, die Volks- und Hauptschule (NMS) waren auf den Beinen und haben mitgestaltet und gefeiert.          Viele Freunde, Bekannte und Auswärtige sind zu diesem einmaligen Ereignis gekommen.

PS:  Herr Bischof ist auch mit dem  Oldtimer- Traktor gefahren - diesen hatten sie auch am elterlichen Hof in Niederösterreich.

Gleich danach wurden die Glocken einzeln mit Kran in den Turm gehoben. In der Glockenstube wurden dann die Glocken mit den Jochen und Klöppeln versehen und in die Fächer eingesetzt.     Die Monteure der Fa. Schauer & Sachs waren voll im Einsatz.

Die Gesamtkosten des Glockenprojektes betrugen  €  64.640,81 davon die 3 Glocken  € 33.640,80

Nach der Montage wurde das Geläute von Ferdinand Riepl in Betrieb genommen. Das erste Erlebnis des Geläutes (auch die verschiedenen Motive)  waren für alle überwältigend - man verglich das Geläute mit Stift Gurk.

Beim anschließenden Zusammensein gab es eine große Überraschung.  Jemand bemerkte -       "das ist doch der Rechnungshofpräsident Dr. Franz Fiedler."  Dieser fuhr zufällig (?) durch Griffen - kam und erlebte die Stimmung nach der Glockenweihe. Wir saßen noch längere Zeit zusammen.   Er war sehr beeindruckt von Griffen und den freundlichen Menschen - er wünschte allen Bürgern von Griffen viel Erfolg in der Zukunft und Bewahrung der hervorragenden Harmonie.

F.R.

 

Wann läuten die Glocken ?

Bei Gottesdiensten:

An  Sonn-  und  Feiertagen    -    "Mit der großen Glocke (D)"

1/2 Stunde vor Beginn des GD`s                                               Einladung zum Gottesdienst       und 1/4 Stunde vor Beginn -  am GD-Beginn DGFA, Glocke D zum Evangelium und bei der Wandlung

Gottesdienste an Werktagen                                                                                               

Mit der Glocke Nr. 4  (A)      -    detto wie sonn- und feiertags

Automatisches Läuten:          Glocke (A)  Nr. 4

Morgenläuten täglich um      7,00 Uhr

Mittagläuten Montag - Freitag um   12,00 Uhr

Angelusläuten täglich um 19,00 Uhr - Glocke G(3) + c(5)  

Große Glocke (D)         freitags  um  15,00 Uhr  -  Christus Sterbestunde   sowie samstags um 12,00 Uhr  -  zur Einstimmung auf den Sonntag                                                                       

Bei Verabschiedungen oder Begräbnissen

Nach bekannt werden des Todesfalles                                                                                              a.)  Läuten der Zügenglocke  -  Information                                                                                       b.)  Ausläuten um 11,00 Uhr  -  ca. 20 Minuten  mit  vier Glocken

Mann:        Glocke Nr.  1 2 3 4   =   Mollmotiv                                                                                Frau:                             2 3 4 5   =   Durmotiv

Während des Trauerzuges:   Mann  Glocke F             Frau  Glocke G

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Erläuterungen zum Kircheninneren

Der barocke Hochaltar wurde 1911 aufgestellt. Über dem Tabernakel befindet sich eine mächtige Herz-Jesu-Statue, seitlich die barocken Statuen der Pfarrpatrone Petrus (mit Schlüssel und Buch) und Paulus (mit Schwert). Der linke barocke Seitenaltar - Muttergottesaltar - wurde 1907 aufgestellt und wird dem Bildhauer Franz Schmalzl (St. Ulrich im Grödental) zugeschrieben. Dargestellt sind die Rosenkranz-Königin mit Jesu-Kind, daneben Dominikus und Katharina v. Siena. Neben dem Tabernakel befinden sich zwei Reliefs mit der Darstellung von Maria Verkündigung und den Hl. Drei Königen. Der Kreuzaltar wurde 1929 aufgebaut. Zu sehen sind "Marie vom Steinwurf", sowie das große Kreuz mit Maria, Johannes und Magdalena. Die Wandmalereien in der Kirche stammen aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Gewölbe des Chores ist die Verklärung Christi dargestellt. Die Orgel wurde 1863 von "Billich" im frühromantischen Stil erbaut. Im Jahr 1989 erfolgte die Restaurierung durch die bekannte Orgelbaufirma Gollini aus Wien. Außergewöhnlich für eine Kirche ist der Luster. Er war ein Geschenk des Obersten Josef Edler. Mit seinen 96 Leuchten wurde er vormals in einem Wiener Vergnügungslokal verwendet.