Pfarre

Villach-St. Nikolai

Ein Hauch des Himmels

Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Nach der Pfarrwallfahrt nach Medjugorje Anfang September 2024, fuhr eine weitere Gruppe mit Begleitung der Franziskaner in Villach in der zweiten Septemberwoche zum Wallfahrtsort in Bosnien-Herzegowina, welcher seit 19. September 2024 offiziell anerkannt ist. Schließlich besuchte am 17. September 2024 P. Petar Ljubičić OFM die Pfarre und feierte mit rund 300 Teilnehmern die Heilige Messe. Bei allen Fahrten und Veranstaltungen war für die Menschen auch ein Hauch des Himmels spürbar.

Tief berührt

Vom 11. bis zum 15. September 2024 brachen 49 Pilger von Graz per Bus zur Königin des Friedens auf, darunter einige aus Kärnten. Organisiert wurde diese Fahrt von Familie Kaps aus der Pfarre Seiersberg und wurde geistlich von P. Emmanuel-Maria Fitz OFM begleitet.

Foto: privat
Foto: privat

Eine Teilnehmerin war zum ersten Mal dabei und bedankte sich für die liebevolle Aufnahme. „Ich habe so viel erleben dürfen, was ich mir nicht vorstellen konnte“, sagt sie. „Bis jetzt kannte ich die Anbetung nicht, die mich zutiefst berührt hat“. Ein anderer Pilger fügt hinzu: „Die Anbetung war so tief für mich, dass ich nur weinen konnte.“

Neben dem täglichen Programm vor Ort (Hl. Messe, Rosenkranz, Anbetung, Kreuzverehrung) war die Gruppe u. a. gemeinsam auf den Erscheinungsberg unterwegs oder besuchten die Gemeinschaft Königin des Friedens, wo ihnen Sr. Kerstin Oswald mit ihrem Glaubenszeugnis in den Bann zog.

Besuch bei Sr. Kerstin Oswald im Haus der Gemeinschaft Königin des Friedens.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Besuch bei Sr. Kerstin Oswald im Haus der Gemeinschaft Königin des Friedens.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Wie sehr das Sakrament der Versöhnung wirkt, beschreibt ein weiterer Teilnehmer mit den Worten: „Stets habe ich auf Grund meiner gesundheitlichen Probleme mein Herz verschlossen. Nun durfte ich spüren, wie die Eisenklammer von meinem Herzen weggefallen ist und ich darf mit einem tiefen Frieden nach Hause fahren.“ Während einige regelmäßig zur Beichte gehen, nahmen zwei Personen generell erstmals in ihrem Leben das Sakrament der Versöhnung in Anspruch.

Foto: privat
Foto: privat

Tränen der Befreiung und Freude im Herzen erfuhren viele auch bei der Krankensalbung: „Die Fahrt hat so stark mit diesem Sakrament begonnen und diese Stärke ließ nicht nach“, beschreibt eine Person ihre Erfahrung. „Jesus stand in der Anbetung in der Mitte des Altares und leuchtete hinaus auf sein Volk. Er ist das Zentrum, von wo der Frieden und die Bekehrung ausstrahlt“.

Die Fröhlichkeit, der Humor und der Austausch kamen in den Tagen nicht zu kurz und „vervollständigten“ den Hauch des Himmels vor Ort. Und P. Emmanuel-Maria schloss neue Freundschaften mit dem einen und anderen Vierbeiner.

Worte aus Medjugorje

Dieser setzte sich am 17. September 2024 fort. P. Petar Ljubičić OFM besuchte auf seiner Tour durch Kärnten ebenso St. Nikolai. Dieser Tag ist für die franziskanische Familie ein besonderer Festtag gewesen, da heuer vor genau 800 Jahren der hl. Franz von Assisi die Wundmale Christi empfangen hatte.

P. Petar Ljubičić OFM feiert mit rund 400 Besuchern die hl. Messe.<br />
Foto: Monika Dreger
P. Petar Ljubičić OFM feiert mit rund 300 Besuchern die hl. Messe.
Foto: Monika Dreger

Über 300 Menschen kamen zur Anbetung und beteten gemeinsam den Rosenkranz. „Das gemeinsame Rosenkranzgebet war so ehrwürdig und erhebend“, betont eine Teilnehmerin. P. Petar feierte anschließend die hl. Messe und gab ein lebendiges Zeugnis. Insbesondere die Heilungen hob er hervor, die immer wieder geschehen. Die wesentlichste Heilung erfahren wir jedoch in der Beichte, betont Ljubičić, die zahlreiche Menschen an diesem Abend in Anspruch nahmen.

Abgeschlossen wurden die Feierlichkeiten, die musikalisch von Familie Sisti und Gaggl umrahmt wurden, mit einem Heilungsgebet.

Medjugorje offiziell von Kirche anerkannt (Kathpress)

Foto: iStock_rparys
Foto: iStock_rparys

Der Vatikan hat den Wallfahrtsort Medjugorje offiziell anerkannt. Ein am 19. September 2024 von Papst Franziskus genehmigtes Dokument lobt die positiven spirituellen Auswirkungen der dortigen Marienverehrung, fällt dabei jedoch kein Urteil über die Echtheit der berichteten Marienerscheinungen. Pilgerfahrten nach Medjugorje werden als besonders positiv hervorgehoben, da sie zu vielen Bekehrungen, Berufungen zum Priester- und Ordensleben sowie zu einer intensiveren Glaubenspraxis beitragen würden. Diese Früchte gäben für die Anerkennung der Marienverehrung an diesem Ort den Ausschlag.

Das "Nihil obstat" stellt klar, dass von offizieller kirchlicher Seite nicht alle Berichte über die Erscheinungen als authentisch gelten würden. Differenziert werden auch die Berichte der Seher bewertet und in einigen Fällen auch deren Lebenswandel und mögliche finanzielle Interessen. Die öffentliche Verehrung wird dennoch erlaubt, da diese das Glaubensleben vieler Menschen fördere und keine negativen Auswirkungen erkennbar seien. Festgestellt wird auch, dass die jahrzehntelangen Debatten um Medjugorje beendet werden sollen. Die religiöse Praxis in Medjugorje solle im Vordergrund stehen, nicht die mutmaßlichen Erscheinungen.

Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Die Grundlage zu dieser Erklärung hatten Richtlinien zur Bewertung übernatürlicher Phänomene geschaffen, die der Vatikan im Mai 2024 veröffentlicht hatte. Im Mittelpunkt steht dabei der seelsorgerische Nutzen eines Wallfahrtsortes, während eine Klärung der Echtheit der Erscheinungen nicht mehr zwingend erforderlich ist.

Den Bericht über die Pfarrwallfahrt nach Medjugorje Anfang September 2024 können Sie hier nachlesen: https://www.kath-kirche-kaernten.at/pfarren/detail/C3258/pfarrwallfahrt-nach-medjugorje