Der selige Ladislaus Batthyány-Strattmann
Arzt der Armen und Vorbild im Glauben
„Wenn ihr glücklich sein wollt, macht andere glücklich.“ Diese Worte prägen das Leben und Wirken des Ladislaus Batthyány-Strattmann. Der für seine Hingabe und Nächstenliebe bekannte ungarische Arzt widmete sein Leben der Heilung von Körper und Seele. 1926 schrieb er in sein Tagebuch: „Ich liebe meinen Beruf, der Kranke lehrt mich Gott immer mehr lieben, und ich liebe Gott in den Kranken. Der Kranke hilft mir mehr, als ich ihm! (...) Da kann man so viel Wärme des Herzens austeilen, die armen Kranken suchen ja so viel Liebe! Gott gebe mir, dass ich zu Seiner Ehre recht vielen helfen kann. Recht viele trösten, ihre Herzen zu Gott führen!“ Diese Worte spiegeln den Geist eines Mannes wider, den Papst Johannes Paul II. im März 2003 zur Ehre der Altäre erhob. Ladislaus war Mitglied des Dritten Ordens des hl. Franziskus und fand seine letzte Ruhestätte in Güssing, Österreich, im Franziskanerkloster.
Ein Leben für Gott und die Kranken
Ladislaus Batthyány-Strattmann wurde am 28. Oktober 1870 in Dunakiliti, Ungarn, geboren. Seine Kindheit war geprägt von Verlust und Herausforderungen. Nach dem Tod seiner Mutter im Alter von elf Jahren und der Trennung der Eltern fehlte es dem jungen Ladislaus lange an Orientierung. Seine Schullaufbahn war unbeständig, und sein Lebensstil in jungen Jahren widersprach dem späteren Ruf der Heiligkeit. Erst mit 25 Jahren fand er seine Berufung: Er entschied sich, Medizin zu studieren und sein Leben in den Dienst der Kranken zu stellen.
Familie als Weg zur Heiligkeit
1898 heiratete Ladislaus die Gräfin Maria Theresia Coreth, mit der er 13 Kinder hatte. Diese Ehe, von tiefem Glauben und gegenseitiger Liebe geprägt, wurde zum Fundament seines Lebens. Ein Erzieher seiner Kinder beschrieb die Familie als außergewöhnlich harmonisch und von großer Herzlichkeit geprägt. Gemeinsam mit seiner Frau begann Ladislaus, seinen Glauben intensiver zu leben, und richtete sein Leben konsequent nach christlichen Werten aus.
Der "Arzt der Armen" und seine Berufung
Aus eigenen Mitteln finanzierte Ladislaus 1898 ein Krankenhaus in Kittsee. Täglich behandelte er bis zu 100 Patienten, oft ohne Bezahlung. Medikamente und Reisekosten übernahm er häufig selbst, wobei er die Reichen um Spenden für die Armen bat. Nach seinem Umzug nach Körmend richtete er ein weiteres Krankenhaus ein, in dem er seine Arbeit mit unermüdlichem Einsatz fortsetzte. Sein Umgang mit den Patienten war von außergewöhnlicher Freundlichkeit und Geduld geprägt. „Wer als Kranker mich aufsucht, ist auch schon ein Freund, ohne ihn gesehen zu haben“, sagte er einmal.
Ein tief verwurzelter Glaube
Sein Glaube prägte jeden Aspekt seines Lebens. Ladislaus empfand die Eucharistie als Quelle seiner Kraft und betete täglich den Rosenkranz. Die Liebe zu Gott und den Menschen durchdrang sein Handeln und Denken. Ein Beispiel seiner Demut und Nächstenliebe beschreibt eine Tante: Nach der Heilung eines schwer verletzten Mannes kniete Ladislaus gemeinsam mit ihm nieder, um Gott zu danken. Dieses Ereignis illustriert seinen tiefen Glauben und seine Nähe zu den Menschen.
Die letzten Jahre: Leiden und Reife
Im Alter von 60 Jahren erkrankte Ladislaus an Krebs. Sein Krankenzimmer wurde zu einem Ort der Inspiration, an dem Besucher Trost und Stärkung im Glauben fanden. Seine letzten Worte an die Familie zeugen von seinem unerschütterlichen Gottvertrauen: „Tragt mich auf den Balkon, damit ich in die Welt hinausschreie, wie gut der liebe Gott ist!“ Am 22. Januar 1931 starb Ladislaus Batthyány-Strattmann im Ruf der Heiligkeit.
Glaube und Nächstenliebe im Alltag
Ladislaus Batthyány-Strattmann bleibt ein Vorbild für ein Leben in Hingabe, Nächstenliebe und tiefem Glauben. Seine Heiligsprechung durch Papst Johannes Paul II. unterstreicht seine Bedeutung als Arzt der Armen und Glaubenszeuge für die Welt. Sein Leben lädt dazu ein, den Glauben im Alltag zu leben und andere durch Taten der Liebe glücklich zu machen.