Pfarre

Villach-St. Nikolai

Der Gebrechlichkeit nicht entfliehen

Rückblick "Glaube und Gesellschaft - Familie"

Foto: Monika Dreger
Foto: Monika Dreger

„Als ich die Einladung zur Veranstaltung sah, konnte ich zunächst nicht viel damit anfangen. Nach diesem Tag kann ich aber sagen, dass sie einzigartig, ja ausgezeichnet und stimmig war.“ Dies sagte einer der über 30 Teilnehmer, die am 2. März 2024 ins Pfarrzentrum kamen, um an der Veranstaltung „Glaube und Gesellschaft – Familie“ teilzunehmen. Im Vordergrund stand die Frage, wie wir das Leben lebendig werden lassen können, insbesondere in unseren Familien. Darauf ließen sich nicht nur Ehepaare, sondern auch Singles unterschiedlichen Alters ein.

Der Gebrechlichkeit nicht entfliehen

Mag. Johannes J. Bucher eröffnete die Veranstaltung. Er beleuchtete das Thema aus der psychotherapeutischen Sicht. Seit 2019 ist er eingetragener Psychotherapeut und betreibt gemeinsam mit seiner Frau eine Praxis am Ossiacher See. "Der Mensch ist und bleibt ein Mängelwesen. Es ist notwendig, die eigene Existenz immer wieder aus einer Verstrickung herauszuheben und heben zu lassen", betont Bucher, damit die alltäglichen Herausforderungen in der Familie, mit dem Partner, den Kindern, in der Gesellschaft und in der Familie der Gläubigen nicht zu einer unüberwindbaren Hürde werden. Dazu braucht es vielleicht auch die Hilfe der Psychotherapie oder der Medizin, um das Leben wieder lebendig werden zu lassen. "Wir dürfen nicht unserer eigenen Gebrechlichkeit entfliehen wollen, sondern wir müssen und können sie in Stärke umwandeln bzw. wandeln lassen", sagt Bucher. Eine Ressource dafür ist auch der Glaube.

Johannes J. Bucher spricht über die Herausforderungen der Familien aus der Sicht der Psychotherapie.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Johannes J. Bucher spricht über die Herausforderungen der Familien aus der Sicht der Psychotherapie.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Christus Einlass geben

Nach einer anschließenden anregenden Diskussion und einer Pause hielten Michaela und Günter Speringer ein berührendes Zeugnis über ihre Herausforderungen, die sie in ihrer Ehe erlebt hatten. „Es ist sehr schwer, sich seiner eigenen Lebensgebrochenheiten und Verletzungen zu stellen. Doch nur so konnten wir gemeinsam den Weg der Ehe, die bereits zusammengebrochen war, weitergehen“, betonen sie.

Mit Tiefgang und viel Humor erzählt das Ehepaar Speringer, das heuer den 25. Hochzeitstag feiert, wie ihnen Menschen und der Glaube bzw. Gott geholfen haben, ihrer Ehe und ihren familiären Beziehungen eine neue Ausrichtung zu geben. "Obwohl wir gläubig sind und kirchlich sozial aufgewachsen waren, mussten wir lernen, bewusst Christus als Dritten in unsere Ehe Einlass zu geben, ehrlich zu sich selbst sein und den eigenen Schwächen und Fehlern nicht entfliehen zu wollen." Insbesondere die Bereitschaft, dem Partner, Familienmitgliedern und sich selbst zu vergeben und zu verzeihen, was nur mit der Hilfe Gottes möglich ist, war und ist für ihre Beziehung bis heute unumgänglich.

Michaela und Günter Speringer geben ein berührendes Glaubenszeugnis.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Michaela und Günter Speringer geben ein berührendes Glaubenszeugnis.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Gebet für Familien

„Mich hat das Glaubenszeugnis unheimlich berührt und ich bin unendlich dankbar dafür. Ich nehme von diesem Tag unheimlich viel mit“, fasst eine Teilnehmerin vor dem Lobpreis, mit dem die Veranstaltung abgeschlossen wurde, zusammen. Nach dem Gebet bestand in der Kirche noch die Möglichkeit, den Einzelsegen mit dem Allerheiligsten zu empfangen. Musikalisch wurde der Tag von Familie Walcher umrahmt und Familie Stipic sorgte mit umfangreichem Essen für das leibliche Wohl.

Zwischen den Vorträgen und beim Lobpreis in der Kirche, übernahm Familie Walcher die musikalische Umrahmung.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Zwischen den Vorträgen und beim Lobpreis in der Kirche übernahm Familie Walcher die musikalische Umrahmung.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Fortsetzung erwünscht

„Herzlichen Dank für den heutigen wertvollen Vormittag mit dem segensreichen Abschluss in der Kirche“ , übermittelt noch eine Teilnehmerin am selben Tag per E-Mail, in der Hoffnung, dass es eine Fortsetzung dieser Veranstaltungsreihe geben wird. Dieser Bitte werden wir mit Gottes Hilfe gerne nachkommen.

Ein Gebet für die Familien und Einzelsegen mit dem Allerheiligsten, schließen die Veranstaltung ab.<br />
Foto: Monika Dreger
Ein Gebet für die Familien und dem Einzelsegen mit dem Allerheiligsten schließen die Veranstaltung ab.
Foto: Monika Dreger
Ein Gebet für die Familien und Einzelsegen mit dem Allerheiligsten, schließen die Veranstaltung ab.<br />
Foto: Monika Dreger
Ein Gebet für die Familien und Einzelsegen mit dem Allerheiligsten schließen die Veranstaltung ab.
Foto: Monika Dreger

Beim Austausch in den Pausen, kam der Humor nie zu kurz.<br />
Foto: Monika Dreger
Beim Austausch in den Pausen kam der Humor nie zu kurz.
Foto: Monika Dreger