Bei der Planung unseres Familienfestes drehte sich in der Mäusegruppe dieses Jahr alles um die Schnecke. Dank der fleißigen Mithilfe der Kinder hatten wir mehrfach Gelegenheit, Nacktschnecken und Gehäuseschnecken in der Gruppe zu beobachten. Natürlich blieb es nicht bei der Betrachtung der interessanten Tiere. Wer sich traute, durfte die große Weinbergschnecke auch einmal auf die Hand nehmen und so aktiv miterleben, wie elegant sie auf ihrer selbst erzeugten Schleimspur gleiten und klettern kann. Wir stellten fest: Schneckenschleim ist nicht gleich Schneckenschleim. Während die Spuren der Nacktschnecke nur mit Mühe zu entfernen waren, trocknete der Schleim der Weinbergschnecke beinahe spurlos auf. Letztere war gar nicht schüchtern und ließ sich von den Kindern sogar streicheln, ohne sich ins Haus zurückzuziehen. Und wie lang sie ihren Körper und ihre Fühler ausstrecken konnte!

Ihre Fortbewegung findet am Schneckenfuß in Form von Wellen statt, welche am Glas des Terrariums als fortlaufende Streifen deutlich sichtbar waren. Wenn man die Schnecke umdrehte, konnte man auch das Atemloch ganz genau betrachten. Um den Kindern die Berührungsängste mit den schleimigen Tierchen zu nehmen, stellten wir auch selbst Schleim im Kindergarten her. Aus eingeweichten Gelatineblättern entstand sehr kompakter Schleim, während wir auch flüssigen Schleim aus dem Handel (Pulver zum Anrühren) zur Verfügung stellten. Nicht jedes Kind konnte sich überwinden, seine Hände in die grün-glitschige Herrlichkeit in der Schüssel zu tauchen. Es gab aber auch Kinder in der Mäusegruppe, die mit dem „Schleimen“ gar nicht mehr aufhören wollten.

Magdalena Oberdorfer