Pfarrkirche St. Martin
Der Großteil des Mauerwerks der alten Kirche stammte aus dem frühen Mittelalter. In der Gotik kam es zum Zubau der beiden Seitenkapellen, die dem Bau das Aussehen eines Querschiffes verliehen.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts erfolgte die barocke Umgestaltung des Vorbaues und der Langhausfenster, auch wurde in dieser Zeit der Zwiebelhelm des Turmes errichtet.
In Folge starker Regenfälle und Erweichung des Geländes hinter der Kirche waren im Herbst 1916 große Abrutschungen aufgetreten. Die Kirchhofmauer stürzte auf einer Länge von 4 m in die Tiefe, das Gotteshaus selbst schien gefährdet. Zur Sicherung der Kirche und der Mauer wurden umfangreiche Stützarbeiten durchgeführt.
Am 24. 6. 1962 stürzte der 24 m hohe Turm ein. Das Langhaus und das Querschiff wurden so schwer beschädigt, dass diese abgetragen werden mussten, die Apsis blieb erhalten. Der Neubau der Kirche unter Architekt Ernst Ranner folgte den alten Formen - mit einer Verbreiterung des Langhauses, um für die größer gewordene Gemeinde Raum zu schaffen. Die Altäre und sonstigen Kunstwerke wurden durch den Einsturz nicht gefährdet und haben in der heller gewordenen Kirche natürlich wieder Platz gefunden.
Hochaltar
Der Zweisäulenaltar ist nach 1778 entstanden, in diesem Jahr wurde der Antrag um seine Errichtung an die Milde Stiftungskommission gestellt.
Das Mittelbild zeigt die Legende des Hl. Martin, der Künstler ist unbekannt. Im Aufsatz findet sich die plastische Gruppe der Heiligsten Dreifaltigkeit und Engelfiguren. Weiters am Altar sind die Figuren der Hl. Apostel Petrus und Paulus, dem Klagenfurter Bildhauer Johann Mayer zugeschrieben.
Vesperbild
(Schmerzhafte Muttergottes)
Gilt als klassisches Werk des so genannten Weichen Stils aus der Zeit von 1410 bis 1415. Zu beachten das von Leid erfüllte Antlitz der jugendlich dargestellten Mutter und die ans Herz greifende linke Hand. Der unbekannte Schnitzer der spätgotischen Pietà schuf ein Werk mit großer Ausdruckskraft.
Marienaltar
In den stattlichen hochbarocken Viersäulenaltar, um 1670, an der nördlichen Stirnwand des Querschiffes ist ein spätgotisches Hochrelief der Schutzmantelmadonna eingefügt. Es stammt aus der Zeit von 1518. Das meisterhaft geschnitzte Bildnis kommt aus den Jüngeren Villacher Werkstätten, deren Haupt Meister Heinrich von Villach war.
Seitenaltäre
An der östlichen Wand des Querschiffes der Kirche befindet sich ein Zweisäulenaltar aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Mit dem prunkvollen in Weißgold gefassten Tabernakel versehen wird er heute als Sakramentsaltar verwendet. Das Altarbild zeigt das Sterben des Hl. Josef.
Die gleiche Entstehungszeit hat der rechte Seitenaltar, auf dem ein Bildnis der Kreuzigung Christi mit den trauernden Gestalten zu sehen ist.
Barocker Schmerzensmann
Rechts neben dem Josefsaltar befindet sich Christus als Schmerzensmann, ein beachtliches Schnitzwerk aus dem 17. Jahrhundert.
Taufe Christi
Am Taufstein fand eine barocke Darstellung der Taufe Jesu Aufstellung.
Gemälde
An der Südwand der Kirche und an der Empore sind zwei Gemälde angebracht, die beide die gleichen Motive aufweisen: Erhöhte Schlange („Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden“ (Joh 3,14; Num 21,8ff)
Christus am Kreuz - Auferstehung Christi.
Das ältere Tafelbild, das an der Orgelempore hängt, entstand um 1540. Es war durch Jahrhunderte unbekannt, da es vom jüngeren Bild verdeckt war.
Als durch den Turmeinsturz 1962 die Leinwand des vorderen Bildes verschoben wurde, kam dieses ältere zum Vorschein.
Das jüngere Bild wurde vermutlich 1580 von Anton Blumenthal gemalt, vielleicht auch nur, um einem veränderten Kunstgeschmack entgegenzukommen.