Filialkirche St. Georgen
Die Filialkirche St. Georgen war angeblich bereits 1267 ein Vikariat von Maria Gail. Die erste gesicherte Erwähnung ist die Neueinweihung 1489 nach der Zerstörung durch die Türken.
Bauwerk
Die kleine Saalkirche (ein einschiffiges Kirchengebäude) besteht aus einem barock umgestalteten Langhaus und einem spätgotischen Chor. Die kleine Vorhalle mit flacher Holzdecke wurde um 1955 angebaut, aus dieser Zeit stammt auch der südliche Eingang. Der leicht eingezogene Chor mit Sockelzone wird von zweifach abgestuften, stark vortretenden Strebepfeilern gestützt. Eine Spitzpyramide bekrönt den Dachreiter (Türmchen, Turm) über dem Chor. Die Sakristei fügt sich südlich zwischen Langhaus und Chor ein. Über dem gotischen Eingangsportal befindet sich ein Wappen.
Über dem Langhaus streckt sich eine um 1600 entstandene Flachdecke mit Stuckkassetten. In der Mitte ist auf einem Medaillon der Hl. Georg dargestellt.
Ein eingezogener Triumphbogen verbindet das Langhaus mit dem einjochigen Chor mit Fünfachtelschluss (von der im Grundriss als regelmäßiges Achteck angelegten Form werden fünf Achtel überbaut; die fehlenden drei Seiten des Achtecks bilden die Öffnung in Richtung zu Chorraum und Kirchenschiff). Ein Kreuzrippengewölbe (die Kreuzrippe setzt sich aus mehreren einzelnen profilierten Werksteinen zum Kreuzrippengewölbe zusammen. An der Stelle, an der sich die Rippen kreuzen, befindet sich ein Schlussstein) mit runden Schluss-
Steinen ruht auf Rundiensten (Pfeilern), die in Konsolen (aus der Wand herausragenden, tragenden Vorsprünge) enden. An der mittleren Konsole der Nordseite ist eine Maske abgebildet.
Einrichtung
Das Altarbild des Hochaltares aus der Mitte des 17. Jahrhunderts zeigt den
Hl. Georg. Das Gemädle der Hl. Notburga am rechten Seitenaltar wurde 1756 von Johann Merckh gemalt. An der nördlichen Chorwand ist eine kleine Anna-Selbdritt-Skulptur vom Anfang des 16. Jahrhunderts aufgestellt, links davon findet sich ein Gemälde des auferstandenen Christus aus dem 17. Jahrhundert.
An der südlichen Chorwand steht eine romanische Madonna, die durch spätere Fassungen entstellt ist. Über der gotischen Sakristeitür hängt ein Gemälde mit dem Unterricht Mariä aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der Hl. Georg ist als um 1480 geschnitzte Figur links des Triumphbogens und in einem Brustbild aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts im südlichen Hauptschiff dargestellt. In der Sakristei werden eine gotische Predella (Stufe, Sockel) sowie ein gotischer Schrank mit originalen Beschlägen und einem Aufsatz mit Flachschnitzerei aufbewahrt.
Literatur
• Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-70310712X, S. 725.