Pfarre

Villach-St. Josef

Kinder Bildstock ziert unsere Muldensiedlung!

ANGST NEHMEN - MUT MACHEN

 (© Foto: Prof Piccottini, 1997)
(© Foto: Prof Piccottini, 1997)

Die große Glaubwürdigkeit und Glaubenskraft der Kindheit liegt im Spiel, in jener bedeutenden aufrichtigsten Form, Sinnhaftigkeit, Leidenschaft, Erfahrung, Schmerz, Freude und Leid, aus Umwelt und eigener Konstitution aufzunehmen und zu reflektieren.


Viel zu früh blocken Erwachsene, Verantwortliche, auch im besten Glauben zur guten Tat, diese große und eigentliche Kraft, die ein Leben lang gepflegt und gehütet werden muss, ab. Viel zu früh werden daraus unsere rationalen Bilder über Frömmigkeit und Glauben gestaltet. Sie verlieren dabei das Geheimnis, das Ur-persönliche, das Schicksalhafte; plötzlich erscheinen diese Bilder mehr oder weniger demütig, gerichtet und handlungsunfähig. (Glaube heißt doch in Liebe tätig sein!)

 
Eine Welt für Erwachsene, die mit "Erlagscheinglauben" Christentum zu praktizieren versuchen. Es fehlt die Leidenschaft, die Liebe.
Wir dürfen niemals zufrieden sein mit dem, was wir in Jugendliche hineinreden.
Vielmehr habe ich in 20 Jahren Umgang mit Menschen versucht, "viel mehr hineinzuhören als hineinzureden".
Hier darf ich auch an den radikalen Erneuerer Europäischer Malerei im 12. Jh. Giotto erinnern und an Masaggio in Florenz.
Sie haben in ihren religiösen Bildern Menschen wie Aussteiger gemalt, die elenden hungernden Vertriebenen, die es ja zu allen Zeiten gibt.
Kranke, Krumpe, Blinde - sie sind es, die am meisten die Zuwendung und Liebe entbehren.
So haben diese beiden das Elend der Welt in die Freiheit getragen. In ein Prinzip der Hoffhung und Glaubwürdigkeit.
Die große Heilige unserer Tage, Mutter Teresa, sagt dazu: "Christus begegnet uns täglich zweimal, einmal im Sakrament und täglich neu bei den Armen."
Der Satz dieser bedeutenden Frau hat mich in helle Aufregung versetzt.
Eher ist das gewaltige Symbol der Fußwaschung angesprochen, das gerade dieses Jahrhundert nicht bewältigt.
Die Liebe zu den Armen, Ausgestoßenen oder heute durch das soziale Netz Gefallenen!
Wenn unser Bildstock für die Muldensiedlung gelingt, bis dorthin ist noch ein weiter im wahrsten Sinn des Wortes "ein steiniger Weg", gestalten wir ein großes Fest.
Eine Ortserhebung durch ein Wegzeichen, Stadterneuerung durch junge und jüngste Kräfte der Kultur -mein Traum seit Kindertagen.

Prof. Piccottini 1997