Orgel- und Orchesterkonzert vom Feinsten
Zu Ehren des zweiten Pfarrpatrons, des Hl. Laurentius, wurde in der Villacher Stadtpfarrkirche St. Jakob konzertiert
"Hymnus an die Sonne" von Louis Vierne
Im Rahmen des Orgelsommers konnte am Donnerstag Abend ein besonders schöner Abend für Musikliebhaber erlebt werden. Klaus Waltritsch hatte sich ein Orchester zusammen gestellt, das mit wirklichen Größen der Kärntner Musikszene aufwarten konnte: Christian Tachezi übernahm als Konzertmeister die Solostellen, Helmut Rosson als Stimmführer steht für Qualität, aber auch Polina Winkler und Marike-Karoline Drabe (Solopartie an der Viola) und Robert Rasch (Solopartie für Cello) standen für ein fein abgestimmtes 15-stimmiges Orchester mit Karl Stuppnik am Kontrabass und Werner Aldrian, der bravurös die Pauken schlug.
Als Pendant fungierte Melissa Dermastia an der Orgel (Domkapellmeisterin in Graz). Es sollte ein stimmungsvolles Konzert werden. Intoniert wurde mit einem solistischen Auftritt an der Orgel mit dem "Hymnus an die Sonne" von Louis Vierne (1937) aus der Deuxieme Suite, op. 53, den Melissa Dermastia gekonnt und strahlend präsentierte. Der Kirchenraum nimmt die Töne derart gelungen auf und bringt die Töne in Schwingung zueinander, sodass die Zuhörer zu einem Klangerlebnis in verschieden aufgebauten Stufen geführt wurden.
Das Werk des Barockkomponisten Michel Corrette (1707-1797) war eine Symbiose von Orchester und Orgel und lies einen Werkmeister des barocken Spiels zu Gehör bringen.
Das dritte Werk sollte die Herzen und Ohren der Zuhörenden höher schlagen lassen: Es war das Divertimento in F (KV 138) von W. A. Mozart mit seinem dreigliedrigen Aufbau. Diesmal war das Orchester alleine in Aktion, gut geführt vom Dirigenten Klaus Waltritsch.
Mitten im Herzen der Stadt ein Klangerlebnis der besonderen Art.
Als Abschluss kam das Werk "Konzert für Orgel, Streicher und Pauke in g-Moll von Francis Poulenc zur Aufführung, das er 1938 vollendete. Ein siebenstufiges großartiges Werk, das sowohl Orchester sowie die Organistin aufs Höchste herausforderte. Das in unseren Breiten selten zu höhrende Werk faszinierte Zuhörer wie Gastgeber zugleich und lies uns den unvergesslichen Abend ausklingen. Die Zuhörer lohnten die Aufführung mit minutenlangem Applaus, der Viele auch zu Standing Ovations motivierte.
Die Stadtpfarre ihrerseits bedankte sich bei ihrem Jakobskantor, Melissa Dermastia und den angereisten Musikern mit einer exzellenten Agape (unter der Regisseurin Beatrice Haidl), und viele Genießer:innen liesen sich auch vom Regen nicht abhalten, das Pfarrhaus zur Nachbesprechung des Konzertes zu nutzen.