Pfarre

Villach-St. Jakob

“König David” Konzertabend mit dem Kärntner Madrigalchor

Ein geistlicher Abend mit Psalm-Gebeten aus der Lebenswelt König Davids

König David nach Arthur Honegger

Zum einem geistlichen Ereignis gestaltete sich der Abend in der Stadtpfarrkirche St. Jakob am 17. November 2024. Das Orchester nahm Aufstellung, der Chor formierte sich und war in den Einsätzen präzise und sehr konzentriert. Melissa Dermastia schwang als Gesamtleiterin ein klar profiliertes Zepter und gab auch den einzelnen Stimmen im Orchester den Einsatz, um ein abgerundetes symphonisches Werk zu inszenieren.

David (D-w-D = 14) in der hebräischen Zahlenmystik „Geliebter“

Nach einer kurzen Begrüßung und Hinführung durch den Hausherrn Stadtpfarrer Richard Pirker, der darauf hinwies, dass der Name David (D-w-D = 14) in der hebräischen Zahlenmystik „Geliebter“ heißt und diese Zahlensymbolik auch noch in der Steinkanzel ablesbar, ist doch Christus der 3x14 Verheißene, wurde dieses tiefsinnige Werk durch eine sonore Erzählstimme durchgetragen. Kein Geringerer als Albert Hosp sollte den Erzähler machen, der selbst in den Instrumenten von Blockflöte und Violine Jahre des Unterrichts hinter sich hat und nunmehr als Moderator und ORF-Journalist bekannt ist. Die Solostimmen waren von ausgewählten Sängerinnen besetzt: Die gebürtige Kärntnerin Marie-Antoinette Stabentheiner und Evgenia Shugai konnten beide – je auf ihre Art - ausdrucksstark und hingebungsvoll die Klanggestalt ausfüllen. König David selbst sollte der Tenor Thomas Tischler übernehmen. Er tat dies mit einer lyrisch anmutenden und naturnahen Stimmführung. Die Hexe - verkörpert durch Sabine Kristof-Kranzelbinder - war von einer besonders intensiven Ausdruckskraft.

Das Werk wurde in der Fassung von 1921 übernommen, das auf einer französischen Originalvorlage aufruht (Le Roi David) und durch René Morax aufgesetzt wurde. Die deutsche Textfassung stammt von Hans Reinhard, der diesem symphonischen Werk mit 17 Instrumentalisten eine besonders schöne deutsche Sprache geschenkt hat. Dieses Werk erklang in textlich gut verständlicher Sprache und sollte nach mehr als einem Jahrzehnt (zuletzt erklungen vor Ort durch den A-Capella-Chor Villach) wieder den Raum füllen.

Ein geistlicher Abend mit Psalm-Gebeten aus der Weite der Lebenswelt König Davids konnte im Anschluss zu einem langen Applaus übergehen, war doch König David selbst der Meister des Klangs und der Sprache.

Der Ausklang war – wie bereits Tradition – von einer Gastfreundschaft und einer Atmosphäre, wie sie St. Jakob als Stadthauptpfarre seit Jahren auszeichnet. Das Zepter der Agape hielt PGR-Obfrau Beatrice Haidl mit ihrem Team in bewährten Händen.