Jesus, meine Freude: “Singet.Lobet.Bach.”
Der Carinthische Sommer mit dem Spitzenensemble "Company of Music" zu Gast in der Stadtpfarrkirche
Jesu, komm, mein Leib ist müde ... Jesu, meine Freude ...
Wie kann man sich dem Geheimnis Gottes nähern? Mit Anbetung, Stillwerden und Horchen. Dies konnte am vergangenen Montag in der Stadtpfarrkirche geübt werden und zwar mit dem Erhören von J. S. Bachs Motetten, die er ursprünglich als Trauergesänge für Einzelereignisse zwischen 1723 und etwa 1729 komponiert hatte.
Die Einführung fand im restlos gefüllten Pfarrsaal des Pfarrhauses statt. Die Stimme klang für Ö1-Hörerinnen und Hörer sehr vertraut: Renate Burtscher gab mit ihrer sonorigen weiblichen Stimme eine Hin- und Einführung in Bachs Motetten, wobei der Bezug zu W. A. Mozart immer wieder aufschien.
Die Konzertbesucher wurden von der Intendantin Nadja Kajali und unserem Stadtpfarrer begrüßt, der im Anschluss an das Konzert eine Einladung zu einem Zusammensein im Garten des Pfarrhauses aussprach. Das Ensemble unter der Leitung von Johannes Hiemetsberger nahm Aufstellung und ein wirklich beeindruckendes Klangbild wurde hörbar. Perfekt aufeinander abgestimmte Stimmen mit höchster Präzision sangen diese wunderschönen Bach-Motetten: In "Komm, Jesu, komm, mein Leib ist müde" war die Trauerstimmung fühlbar, in "Jesu, meine Freude" konnte man die Hoffnung auf eine große Begegnung spüren.
"Der Geist hilft unser Schwachheit auf"
Bei der Motette "Der Geist hilft unser Schwachheit auf" konnte man die Figur des Heiligen Geistes meditieren, der am Altar in feuriges Rot getaucht war. Die Motette "Singet dem Herrn ein neues Lied" lies die Stimmen mit ihrer Virtuosität zum Klingen bringen. Eine der hellsten Stimmen ist im St.-Jakober-Kirchenraum schon öfter zu hören gewesen - Hanna Fheodoroff. Sie wird uns am 15. August abends beim Orgelkonzert wieder erfreuen. Das Gotteslob "Lobe den Herren", das am Ende mit einer tänzerischen Alleluja-Fuge zweimal zu hören war, konnte die Österreichische Seele im Dreivierteltakt an den Himmel denken lassen, der bekanntlich voller Geigen sein soll.
Im Anschluss wurde zu einem Debüt geladen. Als "Willkommen" für die neue Intendantin und ihrer einladenden Art öffnete die Pfarre erstmals den Pfarrgarten für Publikum. Ambiente, Atmosphäre mit Feuerstellen, und einer tollen Agape machten den Abend zu einem wirklich unvergesslichen Erlebnis. Die fleißigen Hände der ehrenamtlich Tätigen der Stadtpfarre konnten nach dem Hörgenuss zu einem kulinarischen Festival laden. Unter der Führung von PGR-Obfrau Beatrice Haidl waren Ingrid Campidell und ihr Mann Hans-Peter, Barbara Rettl und Christian Ertl für ein perfektes Buffet zuständig. Wein und Getränke kamen vom Carinthischen Sommer mit dem Festivalsekt und Weinen aus dem Weingut Köck.
Dem Ensemble gefiel die Stimmung so gut, dass die Mitglieder spontan ihr Können zum Besten gaben. Gesungen unter freiem Himmel, zur Ehre Gottes.