Pfarre

Villach-St. Jakob

Ein Klangbild voller Blüten am großen Marienfeiertag

Ride il prato ("Es lacht die Wiese"). Es freute sich die ganze Seelengemeinde bei solch einer Blütenpracht

Hannah Fheodoroff, meisterhaft

Am Abend des großen Marienfeiertags sollte der Villacher Jakobskantor Klaus Waltritsch den Musikliebhabern eine besondere Freude bereiten. Hannah Fheodoroff (Gesang) sollte uns mit Simon Pibal (Chalumeau, Barockklarinette), Marco Primultini (Cembalo) und Robert Rasch (Cello) einen der schönen Abend anbieten, dass selbst die Gottesmutter ihre Freude daran gehabt haben musste.

Barockmusik unter barockem Himmel in der Stadthauptpfarre

Mit einer Wort-Einführung zum Klang der "Clarinet" durch Hannah Fheordoroff sollten unterschiedliche Barockklarinetten durch Simon Pibal zu Gehör gebracht werden, bestens begleitet von Marco Primultini, einem gebürtigen Friulaner Meister des Cembalos und Robert Rasch, der mit viel Hingebung und Einfühlungsvermögen einmal mehr unter Beweis stellte, für Barockmusik der richtige Mann am Cello zu sein.

Einführend wurde ein Barockmeister des französischen Raumes (Michelle Corrette) mit seiner Suite in C-Dur vorgestellt, es folgte Antonio Caldara mit einem Auszug aus der Oper "Ifigenie in Aulis". Das Werk von Christoph Graupner, einem Dresdener Hofkomponisten ist selten zu hören sein, umso beeindruckender, dass er mehr als 100 Stücke für diese Barockklarinette geschrieben hat. Hingegen wird die Arie "Tutto in pianto" öfters zu Gehör gebracht, da als Komponist der Habsburger Kaiser Joseph I. vermutet wird (oder ein Musicus Marc' Antonio Ziani, der in seinem Auftrag komponierte).

Besonders einfühlsam und berührend gestalteten sich die beiden Stücke von G. F. Händel, worin Hannah Fheordoroff einmal mehr bewies, welch' großer Hoffnungs-Stern sie am Horizont der Österreichischen Nachwuchssängerinnen ist. Ein zeitgenössisches Stück "Wiegenlied" des Wiener Komponisten Alexander Wurm sollte für ein Aufhorchen unter den Hörern sorgen, wobei die letzten Töne mit Cembalo und Sopran ineinandergleiten konnten. Die "Cantata Seconda Ride il prato" von Francesco Bartolomeo Conti sollte zum Abschluss dieses exzellenten Konzertes mit der Schlussarie (L'aura dolce - Süße Aura) für eine Stimmung sorgen, die nicht anders konnte als mit Standing-ovations für einen wunderbaren Abend zu danken.

Ein Zusammenstehen am Platz vor dem Pfarrhaus von St. Jakob gab mit bewährtem Prosecco die nötige Erfrischung, um den Abend im Gespräch ausklingen zu lassen. Ein Abend mit "softly sweet" (angenehm weichen) Klängen, wofür dem Musikverein Sankt Jakob (unter Leitung des Villacher Jakobskantors Klaus Waltritsch) und der Stadtpfarre schlicht "mille grazie" gesagt werden kann.