Nitzkydorf
Eine Kindertagesstätte stellt sich vor
Nitzkydorf, im Banat nahe der serbischen Grenze gelegen, ist ein kleines Dorf in einem ländlichen Gebiet mit etwa 1500 Einwohnern. Vor allem an Arbeitsplätzen fehlt es in diesem Gebiet und so kommt es, dass hier überdurchschnittlich viele Menschen arbeitslos sind. Arbeitslos in Rumänien heißt, ein Einkommen von nicht einmal € 100 pro Monat, bei Lebenserhaltungskosten, die so hoch sind wie bei uns. In dieser Situation greifen viele Menschen zum Alkohol, andere gehen ins Ausland um Geld zu verdienen. Auf der Strecke bleiben die Kinder, die oft gar keine Betreuung genießen und auf der Straße landen.
Dieser Entwicklung entgegen zu wirken, hat sich Frau Sanda Korom schon vor 20 Jahren zu Aufgabe gemacht. Seit nunmehr 2 Jahren hier in Nitzkydorf. In einer alten Schule wurden ihr einige Räume zur Verfügung gestellt, die mittlerweile auch renoviert sind. Hier wird täglich für 45 Kinder und einige betagte Menschen, die sich nicht mehr selbst versorgen können, ein warme Mahlzeit (oft die einzige, die diese Menschen erhalten) zubereitet. Die Kinder bleiben hier um ihre Hausübungen unter Aufsicht zu machen, aber auch um zu spielen und in Problemsituationen einen verständnisvollen Ansprechpartner zu haben. Hier bekommen die Kinder auch saubere Kleidung, Schulartikel und medizinische Versorgung.
Finanziert wird dieses Projekt ausschließlich aus dem Ausland, eine staatliche Förderung gibt es nicht und die Eltern, die noch hier sind, haben oft selbst nicht einmal zu essen. Viel ist noch zu tun in Nitzkydorf. Neben der täglichen Versorgung mit Nahrung und der Betreuung der Kinder, wäre es besonders wichtig, einen Bewegungs-(Sport-)raum für die Kinder einzurichten. Viele sind traumatisiert, werden hier von Frau Korom, die ausgebildete Psychologin ist, auch betreut, aber gerade ausreichend Sport und Bewegung könnte viele Konfliktsituationen entschärfen.
Auch an die Zukunft muss gedacht werden, denn nach der Schulzeit beginnt für die jungen Menschen der Teufelskreis von vorne. Ins Ausland gehen, alles hinter sich lassen oder arbeitslos sein. Um Nitzkydorf gibt es alte Obstplantagen, hier ein Stück Land zu erwerben und Obst, zum Beispiel zu Dörrobst zu verarbeiten, wäre eine Möglichkeit langfristig Arbeitsplätze in diesem, von der Welt vergessenen Dorf, zu schaffen.
Die Kinder und Jugendlichen von Nitzkydorf sind auf unsere Hilfe angewiesen, um in eine etwas positivere Zukunft blicken zu können. Wir können durch unsere Bereitschaft zur Hilfe, in Form von Geld-, aber auch Sachspenden dazu beitragen, dass über Nitzkydorf der Stern der Hoffnung zu leuchten beginnt.
Irene Reichl