Weiterbildung für MitarbeiterInnen im ehrenamtlichen Besuchsdienst
Trauer zulassen und begleiten
Für die diesjährige 3-teilige Fortbildungsreihe zum Thema Begleitung älterer Menschen, konnten wir die Referentin und Leiterin des Referates für Trauerpastoral der Diözese, Frau Astrid Panger, gewinnen. Trauer und Abschiede gehören wesentlich zu unserem Leben. Das Gefühl der Trauer ist eines der fünf Hauptgefühle, die wir Menschen haben. Es ist im Limbischen System verankert und notwendig, um Trauer zuzulassen und so den Verlust zu verarbeiten. Die Beschäftigung mit dem Tod kann die Qualität des Lebens steigern und intensivieren. Es ist gut, wenn man in Zeiten der Trauer nicht allein ist. Trauernde Menschen brauchen jemanden an ihrer Seite, der stabil ist und dazu ermutigt, zu trauern – denn, viele Menschen können nicht trauern und verdrängen das Thema. Wenn Trauer nicht fließen darf, drückt sie umso mehr auf das Gemüt, kann bis hin zu schweren Depressionen führen, sodass der Trauernde dann therapeutischer Hilfe bedarf.
In einem zweiten Punkt des Abends ging es um Abschiedsbräuche und Rituale, die sich im Laufe der Zeit auch wandeln und verändern. Die Bestattung sieht sich als Dienstleister, die eine immer reichere Palette an Bestattungsmöglichkeiten anbietet. Frau Panger ging es darum, aufzuzeigen und einen Diskurs anzustoßen, mit Sterbenden und Angehörigen eines Verstorbenen auch über die Form der Bestattung ins Gespräch zu kommen, vielleicht manches zu hinterfragen und alte Riten und Bräuche wieder bewusster zu machen. Nicht alles Alte ist schlecht und zu verwerfen, nicht alles Neue ist abzulehnen, aber es schadet nicht, sich schon im Leben mit seinem eigenen Abschiednehmen auseinander zu setzen .
Zusammengefasst von Sabine Kämmerer, Altenheimseelsorge