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Dekanat Villach-Stadt

Was ich glaube

Inspirationen zum Lesen und Weiterdenken

Auf Gott bauen

Zu welchem Anlass sind die Österreicher, Männer und Frauen am emotionalsten?

Wo zeigen wir – und in dem Fall sogar die Männer mehr als die Frauen – umgehend unsere Gefühle? Ziemlich klar: der emotionalste Ort ist das Fußballstadion! Beim Thema: „Freude!“ denke ich sofort an ein Fußballstadion…

Wenn ich von der Freude schreibe, dann muss ich unbedingt auch von der Traurigkeit schreiben, denn beides gehört zusammen. Als Kinder Gottes gibt es bei uns auch Kummer und andere unschöne Dinge. Das ist in Ordnung. Wir müssen nicht so tun, als gäbe es das nicht.

In den Psalmen, dem Gebetsbuch der Bibel, haben die Psalmisten uns vorgemacht, wie sie ihre Masken fallen lassen: sie haben sich gefreut, Gott gelobt, aber haben auch geklagt, Rotz und Wasser geheult, sind verstummt vor Schmerz, haben geschrien, waren erschöpft, entmutigt, wütend, deprimiert, manche waren lebensmüde…

Wir dürfen so zu Gott kommen, wie wir sind und brauchen ihm und auch unseren lieben Mitmenschen nicht vormachen, es geht mir gut, wenn es das gar nicht tut…

Wir kennen Angst, wir kennen Sorgen. ABER wir kennen auch den, der uns mitten in diesem Leben zur Seite steht und der von einer Freude spricht, die uns niemand nehmen kann.

Ab dem Moment, in dem jemand mit Jesus verbunden ist, baut er sich sein Lebenshaus auf mit Gott als Fundament. Gott selber ist es, der uns Halt gibt. Das gilt für eine behütete Kindheit genauso, wie für jemandem, der in chaotischen oder kaputten Verhältnissen groß geworden ist. Es mag sein, dass andere Dir den Start ins Leben schwer gemacht haben. Dass Du auf wackeligen Beinen stehst. Das muss nicht so bleiben. Mach Dich fest an ihm und dann beginnt die Freude. Die kommt nicht aus dir selbst.

Mitten im dunklen Tal sagt er Dir zu: ich bin bei Dir! Ich lasse Dich nicht alleine, da gehen wir zusammen durch! Ich hab Dich lieb!

Barbara Eggert, evangelische Lektorin in Villach Sankt Ruprecht