Klagenfurt, 7. 7. 23 (pgk). Der Dank an Helferinnen und Helfer, Einsatzkräfte sowie Spenderinnen und Spender, die sich nach dem Unwetter im Gegendtal im Juni des Vorjahres auf vielfältige Weise engagiert und somit den Wiederaufbau der Region ermöglicht haben, stand heute Freitag im Mittelpunkt des ökumenischen Gottesdienstes im Rahmen des „Treffen-sagt-Danke-Festes“. Diözesanbischof Dr. Josef Marketz und Superintendent Mag. Manfred Sauer feierten den Dankgottesdienst in der katholischen Pfarrkirche St. Maximilian gemeinsam mit den beiden Ortspfarrern Mag. Sven Wege (kath.) und Mag. Andrei Pinte (evang.) im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern der Blaulichtorganisationen sowie des politischen und öffentlichen Lebens mit Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser an der Spitze.
Bischof Marketz dankte den Einsatzkräften und Helferinnen und Helfern dafür, „in der seelischen und materiellen Not, die überall sichtbar und spürbar war, mit Trost und großer Tatkraft geholfen zu haben“ sowie den Verantwortungsträgern in den Gemeinden und im Land für die Koordination und wirksame Unterstützung der Einsätze. In diesem Zusammenhang verwies der Kärntner Bischof darauf, dass nicht nur die Caritas Kärnten rasche Hilfe geleistet habe, sondern dass auch katholische Priester und evangelische Pastoren bei verschiedenen Einsatzorganisationen aktiv tätig und darüber hinaus vor allem auch nach den oft psychisch belastenden Einsätzen in ihrer Funktion als Seelsorger herausgefordert seien. Im Gegendtal seien nach dem Unwetter im Vorjahr die Stärke der Gemeinschaft sowie „ein hoher Grundwasserspiegel der Nächstenliebe, der sich der durch das Hochwasser bedingten Schwachheit entgegenstemmte“, sichtbar geworden. Diese „beeindruckenden Erfahrungen“ von tiefen menschlichen Begegnungen, der enormen Hilfsbereitschaft und nachbarschaftlicher Solidarität untereinander seien Beispiele für verantwortungsvolles Christsein.
„Naturkatastrophen, Schicksalsschläge und Nöte, Depressionen und Verzweiflungszustände gehören zum Leben, zum Menschsein dazu“, sagte Bischof Marketz und betonte in diesem Zusammenhang die Kraft des Glaubens daran, „dass trotzdem immer wieder Neues geschaffen werden kann mit Hilfe von guten Menschen und mit Hilfe eines Gottes, der Kraft schenkt und mitten unter uns sein Schöpfungswerk fortführt“. Gerade nach solchen Naturkatastrophen werde auch deutlich, dass Mensch und Natur eine Einheit bilden und der Mensch für die Schöpfung Verantwortung übernehmen müsse. Daher sei es wichtig, nach Gründen zu fragen und Zusammenhänge zu erforschen, betonte der Kärntner Bischof und appellierte dazu, „dem Klimaschutz Vorrang zu geben“.
Superintendent Sauer würdigte beim Gottesdienst die professionelle Koordination der Einsatzkräfte sowie die Solidarität und eindrucksvolle Nachbarschaftshilfe nach den Unwettern. Er selbst konnte sich davon gemeinsam mit Bischof Marketz vor Ort ein Bild davon machen, als sie im Vorjahr an einer Einsatzbesprechung im Katastrophengebiet teilgenommen haben. Superintendent Sauer dankte allen, die durch ihren Einsatz zu „Hoffnungsträgerinnen und Hoffnungsträgern unseres Landes, unseres Glaubens und unserer Zuversicht“ geworden seien. Unter Zitierung des polnisch-deutsch-französischen Malers Balthus verwies Superintendent Sauer auf die „göttliche Seite der Wirklichkeit“. Diese werde, so der Superintendent, durch die Schönheit der Schöpfung und der Natur ebenso erfahrbar wie durch die Faszination des Fremden, durch Kunst und „nicht zuletzt in dem, wie wir miteinander umgehen“. Füreinander da zu sein, einander die Lasten abzunehmen und das Schwere des Lebens dadurch etwas leichter zu machen, das mache die göttliche Seite der Wirklichkeit erfahrbar und spürbar.
Nach dem Gottesdienst lud die Gemeinde Treffen zum Festakt mit Konzert der Marktmusik Treffen hinter der Volksschule ein.