Pfarre

Thörl-Maglern

Allerheiligen - Allerseelen

Totengedenken

Zu Allerheiligen und Allerseelen gedenken wir unserer lieben Verstorbenen. Bei etlichen die einzigen Tage, an denen intensiv das Leben und Wirken von Eltern, Großeltern, Geschwistern oder sonstiger Verwandter und Bekannter in Gedanken vorbeizieht, bei vielen Menschen Tage,an denen man sich noch intensiver als sonst während des Jahres vor den geschmückten und von Kerzen erhellten Gräbern mit den lieben Verstorbenen auseinandersetzt und das eine oder andere Gebet spricht.

Wir gedenken aber auch der 179 Toten, welche fern der Heimat auf unserem Friedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

Gerade heuer, da sich die Rückkehr der Orte Thörl und Greuth in ihre alte Heimat nach 6jähriger italienischer Besetzung zum 100x jährt, gedenken wir der Ahnen besonders, die den Unbill dieser Zeit erdulden mussten und speziell der 179 in unserem Ort verstorbenen Soldaten, die als Mahnung an eine unselige Zeit bei uns ihren ewigen Frieden gefunden haben.

Und so versammelte sich am Vortag zu Allerheiligen auch heuer die Jugendgruppe der Pfarre gemeinsam mit der Feuerwehrjugend Thörl-Maglern, um die Gräber dieser vielfach vergessenen Toten zu schmücken. Jedes Grab erhielt ein von den Kindern und Jugendlichen liebevoll gebundenes Blumensträußchen und ein vom Schwarzen Kreuz zur Verfügung gestelltes Lichtlein. Einmal im Jahr werden diese Toten aus der Anonymität ihres Daseins geholt, indem man ihnen zu Allerheiligen einen letzten Gruß zuteil werden lässt. Einmal im Jahr wird dieser Toten gedacht, die ihr Leben der Machtgier und Verblendung der damals Herrschenden sinnlos opfern mussten. Und gerade heuer sind sie uns Bote und Mahnung an eine unselige Zeit, die mit Ende des 1. Weltkrieges für unsere Bevölkerung noch nicht zu Ende war, sondern noch 6 Jahre Fremdbesatzung mit all seinen Schikanen, Ängsten und Unbillen des Lebens mit sich brachte und erst mit der Rückkehr von Thörl und Greuth in die angestammte Heimat vor 100 Jahren endete. Und jedes Lichtlein, welches am Grab der 179 Vergessenen von den Begleitpersonen der Kinder und den Jugendlichen entzündet wurde, flüsterte diesen leise zu: Ruhet, die ihr unseliges Leid erfahren musstet, in Frieden.

Einmal im Jahr werden diese hier Bestatteten dank unserer Kinder und Jugendlichen ein wenig aus ihrem beschaulichen Dasein geholt, dadurch dass die Kinder und Jugendlichen unserer Pfarre und die Feuerwehrjugend mit ihren liebevoll gebundenen Blumensträußchen ein wenig Andenken an diese vergessenen Seelen einer unseligen Zeit in uns zaubern.

Als Dank für diese Tat der Nächstenliebe wurden die Kinder und Jugendlichen von der Pfarre auf eine kleine Jause in den Pfarrhof geladen. Eine kleine Aufmerksamkeit für eine liebevolle Tat.

Und dann, nach Allerheiligen und Allerseelen, versinken die Gräber der 179 fern ihrer Heimat Bestatteten wieder in ihre Anonymität, in eine Ruhe, die diesen leidgeprüften Menschen zusteht. Bis zu den nächsten Allerheiligentage, da werden wir ihrer wieder gedenken!