Pfarrwallfahrt am 14.09.2019 nach Nova Gorica auf die Sveta Gora
und anschließend zum Kloster Vipavski Križ
Auch heuer veranstalteten die Pfarren Mieger, Radsberg und Rottenstein eine gemeinsame Pfarrwallfahrt. Diesmal ging es nach Slowenien, nach Nova Gorica auf den Sveta Gora, den Heiligen Berg. Im Vorfeld hatten wir die Route geplant und die Stationen besichtigt. So konnten wir feststellen, dass die Straße auf den Sveta Gora schmal und kurvenreich und für einen großen Bus nicht geeignet ist. So fuhren am Samstag dem 14.09.2019 65 Teilnehmer in zwei Bussen – einen 50-Sitzer und einen 20-Sitzer – um 7:00h Richtung Slowenien. Die Hl. Messe war um 11:30h geplant, musste aber wegen einer örtlichen Veranstaltung, es war Gebetstag für geistliche Berufungen, auf 12:00h verschoben werden. Wir nützten diese Verzögerung, um unterwegs zwei Pausen einzulegen und kamen dann um 11:45h am heiligen Berg an. Schon bei der Auffahrt fiel uns auf, dass viel Gegenverkehr war, zum Glück kein Bus. Als wir oben ankamen, wurden wir schon erwartet und der Bus auf einen großen Parkplatz hinter der Basilika eingewiesen. Staunend stellten wir fest, dass der Parkplatz voll mit Bussen war und unsere sich gerade noch hineinquetschen konnten. Die Hl. Messe um 11:00h wurde vom Bischof zelebriert und der Einladung sind viele Gläubige gefolgt. Bei den Vorbereitungen in der Sakristei gab es eine freudige Überraschung, eine Gruppe aus Tanzenberg mit Rektor Franjo Vidovic war ebenfalls da und Rektor Vidovic feierte dann die Hl. Messe mit uns mit. Anschließend wurden wir im nebengelegenen Restaurant vorzüglich verköstigt und konnten dann unser nächstes Ziel, das Kapuzinerkloster Vipavski Križ, ansteuern. Die Talfahrt war nicht mehr so leicht, einige Autos kamen uns entgegen und in einer engen Kehre wollte sich ein PKW am Bus vorbeischwindeln, was nicht gelang und unserem Fahrer Helmut die notwendige Rangierfreiheit nahm. So kamen wir nicht um die Kurve und der Bus musste rückwärts rangiert werden. Das war nicht so einfach, der Rückwärtsgang streikte, der Bus fuhr mehrmals vorwärts statt rückwärts, wir machten bange Augenblicke mit Blick auf den Abgrund durch, mussten sicherheitshalber aussteigen und konnten dann pochenden Herzens die Weiterfahrt aufnehmen. Vom Parkplatz in Vipavski Križ marschierten wir durch das mittelalterliche, malerische Städchen zum Kloster, wo wir die Geschichte des Ordens und des Klosters in slowenischer Sprache hörten. Unser Pfarrer Mag. Marjan Plohl fungierte als Übersetzer. Näheres unter
http://www.vipavskadolina.si/de/splosno/vipavski-kriz und
http://www.vipavskadolina.si/de/odkrivaj/dediscina/sakralna-dediscina/samostani
Als Abschluss stand dann eine Weinverköstigung in Vipara, der zentralen Weinmanufaktur, dem zentralen Weinkeller des Tales, mit einer Jause am Programm. Obwohl es Samstag war, war die gesamte Zufahrtsspur durch eine schier endlose Reihe an Traktoren mit Anhänger voll Weinreben blockiert und wir mussten die Gegenfahrbahn nützen.
Vor der Weinverkostung erfuhren wir noch etwas über die Geschichte des Weins, des Weinkellers und die klimatisch bevorzugte Gegend durch Sonnenschein und Bora. Das typischste Erkennungsmerkmal des Vipava-Tals ist der Bora-Wind. Der Bora-Wind ist sehr stark und seine Böen sind manchmal schneller als 200 Kilometer pro Stunde. Er vertreibt die Wolken und reinigt die Luft. Wer sich näher interessiert, sei auf die Homepage
http://www.vipavskadolina.si/de verwiesen.
Nach einem schönen Tag kamen wir dann gut gelaunt um 21:30h in Mieger an.
Sveta Gora:
Die Sveta Gora, auf Deutsch Heiliger Berg, auf Italienisch Monte Santo di Gorizia, heißt eigentlich „Skalnica“ , liegt in der Nähe von Nova Gorica/Gorizia am Eingang des Sočatals, dort wo sich die Ausläufer der Julischen Alpen und des Dinarischen Gebirges Aug in Aug gegenüberstehen, getrennt nur durch den türkisfarbenen Fluß, dessen Name sich ein paar Schleifen weiter südlich in „Isonzo” ändert. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick bis ans Meer.
Wer sich dort auch einmal gegenüberstand, waren italienische und österreichische Heere im ersten Weltkrieg. Unter anderem während der elften Isonzoschlacht im Spätsommer 1917 wurde auf der Bainsizza-Hochebene so verbissen und erbarmungslos gekämpft, dass die Schlacht keinen Sieger hatte, sondern ihr Ende fand, als beide Seiten, gezeichnet von erschreckend hohen Verlusten an Mensch und Material, völlig erschöpft nicht mehr weitermachen konnten und wollten.
Im Verlauf der Kämpfe wurde auch die Kirche auf dem Gipfel der Sveta Gora zerstört. Nicht zum ersten Mal in ihrer Geschichte. Ursprünglich wurde sie nach einer angeblichen Marienerscheinung im 16. Jahrhundert errichtet und schon vor dem ersten Weltkrieg zweimal dem Erdboden gleich gemacht, das erste Mal von den Türken, das zweite Mal auf Veranlassung des römisch-deutschen Kaisers Joseph II.
Die Kirche auf der Sveta Gora wird heutzutage von den Mönchen aus dem danebenliegenden Franziskanerkloster verwaltet. Ebenfalls Teil des Ensembles auf der Bergspitze ist ein Museum, in dem man etwas über die Kämpfe des ersten Weltkriegs in der Gegend lernen kann. In Slowenien ist die Sveta Gora der bekannteste Wallfahrtsort des Landes, der dank der Nähe zu Italien auch von vielen Pilgern aus dem Nachbarland besucht wird.
Die der Himmelfahrt Marias geweihte Kirche und das angehörige Franziskanerkloster, unterstehen dem Bistum Koper. Der Wallfahrtsort wurde immer berühmter und im Jahre 1907 wurde die Kirche
von Papst Pius X. zur Basilika erhoben.