Mariengnadenbild Pfarrkirche St. Peter
Das MARIENGNADENBILD
ein besonderes Kleinod in der Pfarrkirche zu St. Peter
Im Presbyterium der Pfarrkirche St. Peter hängt ein Mariengnadenbild (Mariahilfbild) als Nachahmung des Originalbildes von Lucas Cranach, angefertigt zwischen 1517 und 1525, welches sich im Dom von Innsbruck befindet. Das Gnadenbild war ursprünglich im Zentrum von einem Seitenaltar ein Marienaltar angebracht, der bei der Kirchenrenovierung im Jahr 1974 entfernt wurde. Der getriebene Silberrahmen ist von einem Wappen geziert, dessen Zuordnung auch nach langen Recherchen in verschiedenen Archiven unter anderem auch im Kärntner Landesarchiv nicht herausgefunden werden konnte.
Als Pfarrchronist von St. Peter wollte ich aber dem unbedingt auf den Grund gehen und so habe ich die Nachforschung weiter betrieben.
Nach einem Kontakt mit dem Diözesanarchivar der Diözese Gurk Univ.-Doz Peter TROPPER, konnte dieser dann diesbezüglich Licht ins Dunkel bringen.
Herr Tropper hat ein von mir an ihm gesandtes Wappenfoto mit der Bitte um Herausfindung des Familiennamens an das Institut für Österreichische Geschichtsforschung in Wien an den Uni. Prof. Dr. Georg Scheiblreiter weitergeleitet. Dieser kontaktierte daraufhin im Staatsarchiv Wien dessen Archivar Hofrat Dr. Michael Göbl und leitete das Wappenbild an ihn weiter.
Der Archivar hat in den Aufzeichnungen von Johann Weichard von Walvasor Freiherr zu Galleneck und Neudorf tatsächlich das Wappen gefunden, womit eine Zuordnung möglich war. Demnach führte das Wappen mit zwei Löwen und einem Doppeladler und in der Mitte zwei Rosen die Familie „De Leo von Löwenberg“, ein Adelsgeschlecht, das seinen Sitz in Dobrna im damaligen Krain auf der Löwenburg / Lemburg hatte. Die Stifterin des Bildes dürfte Maria Magdalena von Teufenbach, ehemalige de Leo von Löwenberg, sein. Da zur Herrschaft Teufenbach bei Katsch an der Mur auch das Schloss Lichtengraben gehörte und dieses wiederum von 16 Bauernhuben in der Pfarre St. Peter die Grundherrschaft inne hatte, ist die Annahme der Stifterin naheliegend. Nach der angenommenen Lebenszeit von Maria Magdalena De Leo dürfte das Bild aus dem Anfang des 18.Jhdt. stammen. Das Geschlecht der Familie De Leo von Löwenstein stammt ursprünglich aus einer bürgerlichen Familie aus Triest und ist um 1808 erloschen.
Die intensive Nachforschung hat Licht auf das Gnadenbild geworfen. Vielleicht findet nun dieses von den Pfarrangehörigen beider Pfarren nun mehr Beachtung durch den Einblick in das geschichtliche Umfeld der Stifterin Maria Magdalena von Teufenbach.
Der Pfarrchronist Franz Karner