Prebler Gelöbniswallfahrt zu den Marienorten im Görtschitztal
31. Mai – 1. Juni 2024
Elf Fußwallfahrer pilgerten auch heuer auf der von der Pfarre Prebl durchgeführten Wallfahrt nach Maria Moos/Kirchberg, Maria Hilf und Maria Waitschach. Diese traditionelle Fußwallfahrt reicht historisch einige Jahrhunderte zurück und beruht auf einem Gelöbnis, das Gläubige anlässlich der damaligen Seuchen Pest und Cholera, der Hungersnöte und Kriegswirren gemacht haben. Noch in den Fünfziger-Jahren d. vorigen Jahrhunderts dauerte die Wallfahrt drei Tage – danach gab es einige Pausen – aber auf Initiative von Hermann u. Grete Rampitsch brach man 1985 erneut zu einer zweitägigen Wallfahrt umhüllt von echter Brauchtumspflege auf. Seit diesem Neustart geht es alle drei Jahre über die Alm – so auch diesmal am Freitag nach dem Fest Fronleichnam…
Mit dabei Stadtpfarrer Dechant Mag. M. Edlinger, VD OSR A. Jörke-Oberdorfer und der Pfarrgemeinderatsobmann Johann Kreuzer, die es sich nebst sportsfreudigen Pilgern nicht nehmen ließen, nach dem Auszug aus der Pfarrkirche in Prebl aufzubrechen, weit zu blicken um anzukommen, da es ja in Segensworten heißt: „Es ist eines jeden Einzelnen innerer Weg, der uns die Fähigkeit entdecken lässt, das, was wir haben, mit anderen zu teilen.“ Auf dem Weg selbst – gestärkt durch ein Wallfahrerfrühstück auf der Kogelhütte – verspürten alle – trotz strömendem Regen – die Sehnsucht nach ganzheitlicher Spiritualität und nach einer verlässlichen Gemeinschaft, die sie für die Zeit des Unterwegsseins erfahren und erleben durften.
Das Ziel des Pilgerns ist das Gehen des Weges selbst und dabei offenbart sich nicht selten eine Erfahrung der Freiheit. Eine bewusste Wandlung – hin zur inneren Wahrheit! „Wir sind Gestalter:innen unserer erlebten Wirklichkeit – wir sind der Wandel, den wir uns wünschen“ so in der Wallfahrermesse in Maria Moos, zelebriert von Dechant Mag. M. Edlinger und musikalisch umrahmt vom Wietinger Quintett. Am Tag darauf ging es ruhig des Weges weiter, mit der Sehnsucht, die Pilger vorantreibt und jener Kraft, die mit dem Weg wächst… In der Wallfahrtskirche zu Maria Hilf wurde gemeinsam mit den PKW-Wallfahrer:innen und dem Seniorenbund Gräbern/Prebl eine Messe gefeiert, um danach weiter zu ziehen, um in Maria Waitschach anzukommen – bedeutet „Wallfahren“ ja auch das Vertrauen auf heilige Orte. So gibt es für die Pfarre Prebl durch diese Wallfahrt Orte, an denen etwas wie Sakrament, Segen und Heil spürbar wird. Nicht umsonst sind diese drei Orte an einzigartigen Stellen in der Landschaft, in der Natur zu finden. Sie sind Kraftorte und Gläubigen blieben wahrscheinlich viele Eindrücke und spirituelle Erfahrungen, verbunden mit Bitten und Danken nicht nur damals, sondern speziell heute in guter Erinnerung!
Die Prebler Gelöbniswallfahrt – ob am Freitag zu Fuß oder am Samstag mit PKW – ist somit wieder ein fixer Bestandteil der Pfarre und nach der Wallfahrt ist vor der Wallfahrt, so die Pilgergruppe in ihren Ausführungen. Sie freuen sich bereits auf 2027… „Viele Wege führen zu Gott, einer davon über die Berge…“
Andrea Jörke-Oberdorfer