Pfarre

St. Peter in Holz

Pfarre und Pfarrkirche St. Peter in Holz

Die Pfarrkirche St. Peter in Holz ist um 1060/1070 erstmals urkundlich erwähnt. Der heutige Bauzustand stammt im Wesentlichen aus dem 14. bis 15. Jahrhundert und weist ein einschiffiges vierjochiges Langhaus und einen eingezogenen Chor auf. An der Nordseite ist ein Anbau und der Turm mit Spitzgiebelhelm und Biforenfenstern eingefügt. Die Südseite der Kirche wird durch zweifach abgetreppte Strebepfeiler gegliedert. Der Westseite ist eine Halle vorgelagert.

Altäre
Der Hochaltar ist um 1700 entstanden. Das Mittelbild wurde 1699 von Peter Sedlmayr gemalt und zeigt den Kirchenpatron hl. Petrus. Der Tabernakel trägt ein Kruzifix vor der gemalten Darstellung Jerusalems. Die beiden Seitenaltäre mit den Bildern der Kreuzigung und der Pestheiligen Sebastian und Rochus stammen vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Der um 1740 gefertigte Altar der Seitenkapelle trägt die Figur des heiligen Athanasius, flankiert von den Statuen der Heiligen Johannes der Täufer und Erasmus.

Die Pietà wurde um 1430 geschnitzt. Zur weiteren Ausstattung der Kirche zählen eine Konsolfigur der Muttergottes vom Anfang des 19. Jahrhunderts, im Eingangsjoch zwei Reliquienschreine aus dem späten 17. Jahrhundert, neben dem Westportal ein gotisches Weihwasserbecken, an der Bogenlaibung zwischen Schiff und Kapellenanbau eine Wappengrabplatte von 1740 und ein gotischer Grabstein.

Ein aus der Kirche stammender, um 1500 gefertigter Schrein mit spätgotischer Sitzstatue befindet sich heute im Landesmuseum Klagenfurt. Die ehemaligen Kreuzwegbilder wurden 1971 in die Pfarrkirche Ferlach überstellt.

Die Wandmalereien der Kirche St Peter in Holz
Außen an der Westwand ist links vom Portal ein Christophorus dargestellt. Über der Tür zeigen die Fresken aus der Zeit um 1430 Maria mit dem Kind und folgende Heilige: die hl. Katharina mit Rad und Schwert, die hl. Barbara mit Turm und Hostie, den hl. Petrus mit Schlüssel und Buch und einen nicht näher bestimmbaren Bischof mit Bischofsstab und Buch. Die Krönung Mariens stammt von der Mitte des 15. Jahrhunderts. Das Bildfeld mit dem Marientod darunter ist etwa um 1470 entstanden. Die Malereien wurden 1942 restauriert. Neben dem Portal sind Pilgerinschriften vom Beginn des 16. Jahrhunderts zu beobachten.

An der Nordseite der Choraussenwand ist ein Christophorus vom Ende des 14. Jahrhunderts angebracht. Das Fresco befand sich ursprünglich im Bereich des Turmes und wurde 1950 abgenommen und an dieser Stelle appliziert.
Im Kirchenschiff entdeckte man 1970 Fresken und legte sie frei. An der Nordwand sind vier Bildstreifen zu sehen, die zum Teil unvollständig erhalten sind. Der oberste Streifen zeigt die Dornenkrönung Christi und aus dem Kreuzweg die Überreichung des Schweißtuches durch Veronika. Auf dem zweiten Bildband ist die Grablegung und die Auferstehung Jesu dargestellt, gefolgt vom Abstieg Christi in die Vorhölle.
Auf dem vierten Bild erscheint das Jüngste Gericht mit Christus in der Mandorla, Aposteln und Maria als Fürsprecher, Auferstehung der Toten und Einzug der Seligen in die Himmelsburg.
Der dritte Bildstreifen bringt die Legende der hl. Dorothea, die unter Kaiser Diokletian das Martyrium erlitten haben soll: 1. Dorothea bekehrt ihre abtrünnigen Schwestern, die vor einer Säule mit Götzenbild stehen; 2. Der Mann mit einem Spruchband und die Mädchen könnte eine proklamatorische Szene sein, welche auf die Flucht der Dorothea mit ihren Schwestern und Eltern hinweist; 3. Die Geburtsszene und 4. Taufe eines Kindes kann wohl so erklärt werden, dass Dorothea als Fürbitterin in Bedrängnis, besonders aber bei Geburtswehen, angerufen wurde. 5. Dorothea, die als Braut Christi den Antrag des Präfekten Fabricius abweist. 6. Die Szenen mit König und Knechten weist auf die beginnende Verfolgung. 7. Dorothea wird in Caesarea eingekerkert. Auf dem Bild sieht man außerdem die Hinrichtung von weiteren Märtyrern, deren Köpfe ein Engel gegen Himmel trägt.
Das vierte Bildband: 1. Dorothea, der Henker und ein himmlischer Botenknabe mit einem Korb. 2. Dorothea wird vom Henker geköpft, wobei ein Engel anwesend ist. 3. Der himmlische Botenknabe bringt dem Gerichtsschreiber Theophilus trotz der Winterzeit in einem Korb Äpfel und Rosen aus dem himmlischen Garten. Theophilus hatte nämlich Dorothea verspottet, indem er aus dem Garten ihres himmlischen Bräutigams Äpfel und Rose wollte. Als er das Wunder sieht, bekehrt sich Theophilus zum christlichen Glauben. 4. Theophilus stirbt in der Folge als Märtyrer und wird auf diesem Bild geviertelt. Die Bildstreifen werden um 1370/80 entstanden sein.
In den Gewölbenkappen sieht man spätgottische Blütenranken, den hl. Petrus, die hl. Maria und Engel mit Leidenswerkzeugen.
Über dem Bogen zur Anastasiuskapelle ist ein bedeutend späteres Fresko mit dem Jüngsten Gericht angebracht.
Die beiden Marmorplatten am Kommuniongitter sind Rekonstruktionen zweier Schrankenplattenreliefs, die in der frühchristlichen Kirche an der Westseite des Holzer Berges gefunden wurden.
Der ehemalige Petrusaltar befindet sich im Landesmuseum für Kärnten und der Kreuzweg in der Pfarrkirche Ferlach.