Pfarre

St. Peter in Holz

Das Wort zur Schrift

Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt. (Joh 1, 26)

Foto: Peter Rupitsch
Foto: Peter Rupitsch

Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt. (Joh 1,26).

Johannes der Täufer, diese adventliche Gestalt, stellt uns immer wieder vor Herausforderungen.

Allen eindrucksvollen Erwartungen zum Trotz nimmt er sich selbst zurück, will am Rand stehen, will nur Stimme eines Rufers in der Wüste sein. Aber das eine weiß er: Er, der längst Erwartete, steht mitten unter euch. Ihr erkennt ihn bloß nicht. Ob er das auch heute sagen würde? Vielleicht ist es der Obdachlose, der ungeliebte Nachbar, der störrische Alte, das lästige Kind, der abgewiesene Asylsuchende, die alleinerziehende Mutter? Und auch in mir ist er anwesend, unerkannt, oft unbeachtet, will zur Welt kommen, in meinem Reden, Denken und Handeln geboren werden, jeden Tag. Mitten unter den Menschen und in den Menschen sein, mit all ihren Licht- und Schattenseiten, in Freude und Leid, in Angst und Zuversicht, das ist jedenfalls die himmlische Initiative und das göttliche Programm, das sich im Wirken Jesu gezeigt hat. Kein Aufruf zur Angst, sondern ein Anlass zur Hoffnung und zur Freude, nicht nur heute am Sonntag „Gaudete- Freuet euch!“.

Stadtpfarrer Dechant KR Mag. Ernst Windbichler - Spittal/Drau

Der Heiland steigt jeden Tag um eine Stufe an der Sprossenwand näher zu uns herunter. Foto: PeRu
Der Heiland steigt jeden Tag um eine Stufe an der Sprossenwand näher zu uns herunter. Foto: PeRu

Evangelium nach Johannes – Joh 1,6-8, 19-28

Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du? Er bekannte und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Christus. Sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Da sagten sie zu ihm: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Antwort geben. Was sagst du über dich selbst? Er sagte: Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste. Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. Die Abgesandten gehörten zu den Pharisäern. Sie fragten Johannes und sagten zu ihm: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Christus bist, nicht Elija und nicht der Prophet? Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt, der nach mir kommt; Ich bin nicht würdig, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Dies geschah in Betánien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.

Foto: Peter Rupitsch
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