Orgel Stadtpfarrkirche
Orgel Stadtpfarrkirche
Orgelweihe - 24.09.2005
Jeden Besucher der Spittaler Stadtpfarrkirche Maria Verkündigung zieht die prächtige Erscheinung unserer Orgel in seinen Bann. Wenn sich schon ihre Gestalt so ausgezeichnet in die Kirche einfügt – wie wird sich dann erst ihr Klang entfalten?
Es ist ein ausgezeichnetes Werk gelungen, das vom zartesten pianissimo bis zum „Brausen“ der gesamten Orgel alle Wünsche des Organisten und der Besucher, sei es für Gottesdienste oder Konzerte optimal erfüllt. Weit über 2000 Pfeifen aus Holz oder Metall in der Größe von einigen Zentimetern bis zu mehreren Metern, meisterlich intoniert (Anpassung an den Kirchenraum) bringen dieses Wunder zustande.
Die Metallpfeifen sind aus „Orgelmetall“, einer Legierung aus ca. 80% Zinn und 20% Blei, die Holzpfeifen aus Hart- bzw. Weichholz, je nach dem geplanten Klang. In dem gefassten Gehäuse sind 3 voneinander getrennte Orgelwerke mit verschiedenen Charakteren untergebracht. Das Hauptwerk ist über dem Organisten, das Schwellwerk ist rechts oben und das Pedalwerk rechts unten positioniert.
Diesen 3 Werken ist die Spielanlage angepasst. Der Organist spielt auf der untersten Tastenreihe (dem 1. Manual) das Hauptwerk, auf der oberen Tastenreihe (dem 2. Manual) das Schwellwerk, das durch 2 Jalousien (in den Altarraum und in den Kirchenraum) in der Lautstärke verändert werden kann und mit den Füßen das Pedalwerk, dessen größte Pfeifen, (bis zu 6m Länge) auf der rechten Seite im Prospekt“ also von vorne, sichtbar sind. Unsere Orgel hat 27 Register, die auf diese drei Werke verteilt sind.
Ein Register (leise, laut, tief, hoch) ist eine Pfeifenreihe, die für jede Taste eine oder mehrere gleich gebaute Pfeifen erklingen lassen. So hat z.B. das Register „Flöte“ für jede Taste eine eigene Orgel-„Flöte“. Es gibt eng gebaute Register, die so genannten Streicher und weit gebaute Register, die Flöten und mit einer mittleren Mensur die Prinzipale und Mixturen. Die Tonhöhe wird durch ein altes Fußmaß angegeben: 8’-Pfeifen erklingen in der normalen Tonhöhe, 16’-Pfeifen 1 Oktave tiefer, 4’ und 2’ Pfeifen 1 bzw. 2 Oktaven höher. Es gibt auch Register, die als Quinten oder als Terzen zum angeschlagenen Ton erklingen.
Die Register haben unterschiedliche Bauweisen, die meisten sind ähnlich Blockflöten gebaut, manche aber ähnlich wie Klarinetten mit einer Zunge, die dem „Klarinetten-Blatt“ entspricht. Unsere Zungenstimmen sind die Trompete im Hauptwerk, die Oboe im Schwellwerk und das Fagott im Pedal.
Durch die Schwellerjalousien des 2. Manuals ist eine optimale Begleitung von Chören, Orchestern und Solisten, die leicht am Rande des Altarraums Platz finden, möglich. Über 55m³ sind verbaut, 8 Tonnen wiegt die Orgel, das Gehäuse ist aus gefasstem Massivholz und fügt sich auch farblich ausgezeichnet in den Kirchenraum ein.
Die Übertragung des Tastenanschlages bis zu den Pfeifen und die Registerzüge sind rein mechanisch ausgeführt, d.h. ohne elektrische Hilfsmittel. Der Orgelwind wird durch einen Ventilator erzeugt und in einem Balg zur Weiterführung in Holzkanälen gespeichert. Die gesamte Windanlage ist aus Platzgründen unter dem Orgeldach ganz links oben untergebracht.
Die Orgel wurde gebaut von Rieger Orgelbau Gmbh aus Schwarzach/Vorarlberg.
Als Anhang sei hier noch die Disposition, also die Namen unserer Stimmen (Register) angefügt.
DISPOSITION
Hauptwerk I. Man.
1. Bourdon 16’
2. Principal 8’
3. Liebl. Gedackt 8’
4. Gamba 8’
5. Octave 4’
6. Spitzflöte 4’
7. Superoktave 2’
8. Mixtur V 1 1/3’
9. Cornet V 8’
10. Trompete 8’
Schwellwerk II. Man.
11. Hohlflöte 8’
12. Rohrgedackt 8’
13. Salicional 8’
14 Vox celestis 8’
15. Blockflöte 4’
16. Principal 4’
17. Nasard 2 2/3’
18. Doublette 2’
19. Terz 1 3/5’
20. Plein Jeu V 2’
21. Oboe 8’
Tremulant
Pedal
22. Principal 16’
23. Subbass 16’
24. Principal 8’
25. Gedackt 8’
26. Choralbass 4’
27. Fagott 16’
Koppeln:
II/I
I/P
II/P