Das Wort zur Schrift
Doch die Apostel hielten diese Reden für Geschwätz und glaubten ihnen nicht (Lk 24,11)
In schweren Zeiten, wo von so vielen Seiten dunkle Schatten in unser Leben fallen, kann uns das Osterfest eine unzerstörbare Hoffnung spenden. Denn je länger und stärker die Schatten, umso heller muss da ein Licht scheinen, das diese Schatten wirft.
Das ist nämlich Ostern: kein Eier-Schinken Schokoladehasen-Frühlingsfest, was natürlich handfester wäre, sondern Fest des unbesiegbaren Lebens, das an der Person des gekreuzigten und auferstandenen Jesus von Nazareth festgemacht ist. Die Nacht des Todes ist besiegt, das Leben triumphiert, die harte Kruste des Grabes ist aufgebrochen, liegt da, wie nutzlose Eierschalen, die österliche Sonne leuchtet.
In der glorreichen Vergangenheit unseres Landes hat man unseren habsburgischen Vielvölkerstaat stolz bezeichnet als „das Reich, in dem die Sonne nie untergeht.“ Mit diesem gläubigen Blickwinkel darf jeder Mensch auf der Welt in einem solchen Reich leben, in dem die Sonne der Gnade, der Hoffnung nie untergeht. Wer so Österliches denkt, ist reicher als viele andere, er ist ein wahrer Öster-Reicher. Und dieser Reichtum unterliegt keiner Inflation.
Dechant KR Mag. Ernst Windbichler
Stadtpfarrer Spittal/Drau
Evangelium nach Lukas 24,11
Die Botschaft der Engel im leeren Grab
Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht. Während sie ratlos dastanden, traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss den Sündern ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. Da erinnerten sie sich an seine Worte. Und sie kehrten vom Grab in die Stadt zurück und berichteten alles den Elf und den anderen Jüngern. Es waren Maria Magdalena, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus; auch die übrigen Frauen, die bei ihnen waren, erzählten es den Aposteln. Doch die Apostel hielten das alles für Geschwätz und glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden dort liegen. Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war.