Das Wort zur Schrift
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort aus Gottes Mund. (Mt 4,4)
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort aus Gottes Mund (Mt 4,4)
Oscar Wilde meint einmal selbstironisch: „Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht.“ Ja, wir haben es nicht leicht, die Werbung manipuliert uns: Gönn dir doch einen Ausbruch aus deiner wohlsortierten Welt, wage eine kleine Verfehlung, pfeif doch einfach einmal auf die Moral, man gönnt sich ja sonst nichts! Leider merken wir oft erst zu spät, dass wir in einen Teufelskreis geraten, dass alles, was im Übermaß genossen wird, auch zerstörerisch wirkt. Der französische Autor Andre Gide sagt: „Das Furchtbare ist, dass man sich nie genügend betrinken kann“. So ist es mit dem Geld, so ist es mit der Macht.
Nimmersatt, statt immersatt sind wir!
„Mach doch aus Steinen Brot und alle mögen dich“- sagt der Versucher zu Jesus, „Brot und Spiele“ forderten schon die alten Römer. Aber es gibt auch den Tod am Brot allein, man kann sich auch zu Tode konsumieren. Der Mensch jedoch will leben und nicht nur überleben, will erfüllt existieren und nicht nur vegetieren. Die Vorbereitungszeit auf Ostern will unseren Blick wieder schärfen für Wesentliches, für das Brot der Seele: Beziehung, Gemeinschaft, Zuwendung, Gebet, Freude, Gerechtigkeit.
Dechant KR Mag. Ernst Windbichler
Stadtpfarrer Spittal/Drau
Evangelium
nach Matthäus . Mt 4, 1-11
In jener Zeit wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel versucht werden. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. Er aber antwortete: In der der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt. Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er um deinetwillen, und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Jesus antwortete ihm: in der Schrift heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. Da sagte Jesus zu ihm : Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen. Darauf ließ der Teufel von ihm ab und siehe, es kamen Engel und dienten ihm.