Das Wort zur Schrift
Ihr werdet ebenso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt (Lk 13,5)

Kriege, Anschläge, Katastrophen, und immer wieder die Frage nach dem Warum.
Auch Jesus selber gibt uns heute keine Antwort, nur das Eine ist gewiss: Gott straft nicht.
Wenn das Leid schon einen Sinn hat, dann den, dass wir jeden Tag als Geschenk betrachten,als Chance, unser Leben auf Gott auszurichten.
Ich denke mir, dass unser Dasein wie ein gewebter Teppich ist, mit einem wunderschönen Muster. Aber in diesem Leben sehe ich ihn nur von der Rückseite: Ein verwirrendes Geflecht von Fäden, die scheinbar ohne Sinn kreuz und quer laufen, manchmal hat man eine Ahnung von dem, was auf der Vorderseite zu sehen sein könnte, meistens aber bin ich völlig ratlos. Im Tod aber sehe ich die Zusammenhänge, da geht mir ein Licht auf. Da merke ich dann auch: Dies hätte sein können, und das ist daraus geworden. Dieses Licht ist auch gemeint, wenn wir unseren Toten wünschen: Das ewige Licht leuchte ihnen: jenes innere Licht, jene Einsicht und Klarheit, jenen Überblick und jenes große Aha-Erlebnis, das wir in diesem Leben niemals haben können.
Ich wünsche uns, dass wir in unseren Tagen möglichst viel von dem Bild zustande bringen, das Gott sich für unser Leben ausgedacht hat.
Text: Dechant KR Mag. Ernst Windbichler - 9800 Spittal
Evangelium nach Lukas Lk 13, 1-9
Zu jener Zeit kamen einige Leute und berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit dem ihrer Opfertiere vermischt hatte. Und er antwortete ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer größere Sünder waren als alle anderen Galiläer, weil das mit ihnen geschehen ist? Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle genauso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt. Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms am Schilddach erschlagen wurden – meint ihr, dass sie größere Schuld auf sich geladen hatten als alle anderen Einwohner von Jerusalem? Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle ebenso umkommen, wenn ihr nicht nicht umkehrt. Und er erzählt ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinen Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt, und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er zu seinem Winzer: Siehe, jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden Kraft nehmen? Der Winzer erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleichta trägt er in Zukunft Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen!
