Das Wort zur Schrift
Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. (Mk 13,31)
Immer öfter merken wir, wie zerbrechlich unsere Welt ist. Nicht nur
unverschuldete Naturkatastrophen schrecken uns, auch der selbstverursachte
Klimawandel, die politischen Entwicklungen, das, was der Mensch selbst ganz
bewusst dem Menschen antut. Für viele ist jeder Tag ein kleiner Weltuntergang.
Da finden wir uns wieder im heutigen Evangelium: die Kräfte des Himmels
werden erschüttert werden, heißt es da, Sonne, Mond und Sterne, alles, worauf
wir uns verlassen können, kommt ins Wanken. Gibt es nichts, was Bestand hat?
Wenn alles vergeht, was bleibt uns noch? Worauf können wir noch hoffen?
Die Österreicher sagen angeblich: „Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst!“.
Das Evangelium sagt: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos!“. Auch wenn
alles vergeht, Gottes Wort bleibt, seine Zusagen haben Bestand. Nicht dem Ede
geht es entgegen, sondern der Vollendung. Und alle Schrecklichkeiten könnten
Geburtswehen für eine bessere, eine endgültige Welt sein. Das ist kein naiver Heilsoptimismus, sondern christliche Zuversicht, begründet in dem Einen, der sich den Titel „Menschensohn“ gegeben hat.
Text: Dechant KR Mag. Ernst Windbichler - 9800 Spittal
Evangelium
Nach Markus - Mk 13, 24 -32
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: In jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. So erkennt ihr, wenn ihr das geschehen seht, dass er nahe vor der Tür ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.