Das Wort zur Schrift
Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. (Mk 10,9)
Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. (Mk 10,9)
Mann und Frau sind für Jesus seit Beginn der Schöpfung ebenbürtig, ihr Ja-Wort bindet die
beiden aneinander, so wie Gott sich unauflöslich an den Menschen bindet. Auch wenn viele
diese Bindung als Last empfinden, von Gott her ist es nicht so gemeint. Denken wir ans
Schifahren: Eine Schi-Bindung ist Hilfe zur Freiheit und keine unnötige Fessel. So ist es auch
mit der Bindung an einen Menschen. Immer sehen wir, wie Jesus Menschen die Last
wegnimmt, wie er ihnen hilft, zu leben. Und so kann auch die Ehe eine echte Lebenshilfe
sein, wenn der Partner als Gottes Geschenk und Bereicherung gesehen wird. Das ist das
Spezielle einer christlichen Ehe: Im Blick auf Gott durch Höhen und Tiefen gehen und es
immer neu miteinander wagen, wie er es mit uns auch tut.
Aber auch im Scheitern dürfen wir auf Gottes Hilfe zählen. Denn gerade den Verletzten ist er
ein Helfer und Beistand. Gott verbindet, nicht nur Menschen, auch Wunden. Es wird immer
neu und immer mehr Aufgabe der Kirche sein und werden, auch diese Liebe Christi zu den
Gescheiterten in ihrem Leben und Handeln deutlich zu machen.
Text: Dechant KR Mag. Ernst Windbichler - 9800 Spittal
Evangelium
Nach Markus - Mk 10, 2 -12
In jener Zeit kamen Pharisäer zu Jesus und fragten: Ist es einem Mann erlaubt, seine Frau aus der Ehe zu entlassen? Damit wollten sie ihn versuchen. Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? Sie sagten: Mose hat gestattet, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen. Jesuss entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie männlich und weiblich erschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Und wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet, begeht sie Ehebruch.