Jesus rief die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen (Mk 6,7)

Die ersten christlichen Missionare waren die Apostel. Nur die Vollmacht ihres Meisters haben
sie mit. Keine Absicherung, keine Erfolgsgarantie. So sollen sie merken: ich verkünde nicht
mich selbst, ich verkünde Jesus. Jeder, der von Gott redet, gerät leicht in die Gefahr, dass er
die Menschen an sich zieht, statt dass er sie weiterverweist. Ohne Zweifel ist das angenehm,
wenn Menschen an meinen Lippen hängen. Aber doch gilt: Ich bin nur Türöffner, Wegweiser,
Leitung. Nicht ich bin wichtig, sondern der Strom, der in mir fließt: Meine Aufgabe ist es,
durchlässig zu sein. Das ist entlastend für jeden, der in der Verkündigung tätig ist: Ich muss
nicht perfekt sein. Nur das eine darf ich nicht: die Tür zum Evangelium verschließen, ein
unleserlicher Wegweiser, eine verstopfte Leitung sein. Die Missionsmethode Jesu heißt:
Die einladende, glaubhafte, erlebbare Nähe des liebenden Gottes bezeugen. Keine
Zwangsbekehrungen, sondern: Wenn man euch nicht hören will, dann geht weiter. Je mehr du
dann auch selber durch die Tür gehst, umso eher wirst du NachahmerInnen und echte
Follower finden.

Text: Dechant KR Mag. Ernst Windbichler - 9800 Spittal

Evangelium

nach Markus - Mk 6, 7-13

In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen. Und er sagte zu ihnen: Bleib in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst! Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis. Und sie zogen aus und verkündeten die Umkehr. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.